Auktionshaus

Auktion: Jugendstil & Design

24. Juni 2020, 17:30 Uhr

1014

Leopold Bauer (Entwurf)

(Jägerndorf 1872 - 1938 Wien)

und

Johann Lötz Witwe (Ausführung)

„Vase“
Klostermühle, 1906 Dekor: 1906, Titania orange, Opal mit Blattgrün
farbloses Glas, orangeopal überfangen, unregelmäßig mit metallischen silbergrauen und blattgrünen Fäden umsponnen, im unteren Bereich zu Blattformen verzogen, nochmals farblos überfangen; modelgebalsen
H. 40,5 cm; Dm. 16,2 cm

Provenienz

ehemals Sammlung Oskar Schmidt, Wien

Literatur

Ricke, Ploil, u. A., Lötz. Katalog der Musterschnitte, Bd. 2, München 1989, S. 172, Serie II Prod. Nr. 4252 (Schnitt);
Ricke, Ploil, u. A., Lötz. Werkmonographie, Bd. 1, München 1989, S. 237, Abb. 287 (Dekor)

Schätzpreis: € 20.000 - 40.000
Auktion ist beendet.

Bauer studierte an der Akademie der bildenden Künste unter anderem bei Otto Wagner Architektur, er begann seine Karriere als Entwerfer von kunstgewerblichen Objekten 1899 mit Glasentwürfen für den Verleger E. Bakalowits Söhne. Über Bakalowits kam Bauer mit der Glasfabrik Lötz in Kontakt. Zwar sah er sich als der Idee des Gesamtkunstwerkes verpflichteten Architekten, der in erster Linie Bauwerke und deren Einrichtungen entwerfen und deren Ausführung überwachen sollte, doch leistete er sich immer wieder Ausflüge ins Kunstgewerbe. So etwa besuchte Bauer im Jahr 1903 einige Wochen lang die Glasfabrik Lötz in Klostermühle um dort etwa 50 Vasen, die meisten davon aus farblosem, mit Fäden umsponnenem Glas, zu entwerfen und ihre Herstellung zu beobachten. 1906 konnte der Inhaber der Glasfabrik Lötz, Max von Spaun, Leopold Bauer zur Schaffung einer weiteren Serie von Ziergläsern verpflichten: Es waren dies rund 70 Gläser, die für eine im Sommer 1906 in Mailand veranstaltete internationale Glasausstellung bestimmt waren. Aus dieser Serie ragt eine Gruppe von besonders großen aufwendig gearbeiteten Stücken heraus. Lötz wurde in Anerkennung der Qualität dieser Objekte der Grand Prix der Ausstellung verliehen.
Unsere Vase zählt mit einer Höhe von 41,2 cm zu den größten, monumentalsten und auch am besten gelungenen Stücken dieser Ausstellung. (EP)