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Auktion: Antiquitäten

24. Juni 2020, 14:00 Uhr

0789

Luigi Valadier Werkstatt

(Rom 1726 - 1785 Rom)

„Paar Büsten "Petrus und Paulus"“
Italien, um 1780
Silber, Marmor, Alabaster, Bronze, vergoldet; Marmorsockel mit quadratischer Basis und runder Säule, mit Bronzeringen mit Akanthusblattdekor gefasst; kleiner runder Bronzesockel; vollplastisch ausgeführte silberne Köpfe der Apostel Petrus und Paulus; gemarkt: römische Punze; 1 Marmorsockel beschädigt
H. 28,5 cm

Provenienz

ehemals Sammlung Familie Borghese, Rom;
seit dem 19. Jahrhundert in österreichischem Adelsbesitz

Schätzpreis: € 5.000 - 10.000
Auktion ist beendet.

Der in Rom geborene Künstler Luigi Valadier (1726-1785) betrieb eine der bedeutendsten Silberschmiede-Werkstätten in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Im Laufe seiner Karriere schuf er eine große Anzahl beeindruckender Kunstobjekte, die von seiner technischen Versiertheit sowie seinem ästhetischen Auge zeugen. Er war ein scharfsinniger Beobachter mit dem Blick fürs Detail, der seine Inspiration vor allem in der römischen Antike fand. Seine Kreationen reichten von Statuen über Kelche, Kannen und Vasen bis hin zu Kerzenleuchtern und Tischdekorationen aus Marmor. Zu Hochzeiten umfasste Luigi Valadiers Werkstatt bis zu 100 Mitarbeiter. Seine Kunden waren unter anderem Päpste, Adelsfamilien und ausländische Aristokraten. Obwohl Valadier von Aufträgen förmlich überhäuft wurde, war er finanziell bankrott, da er für viele ausgeführte Arbeiten nie bezahlt wurde. Vermutlich aufgrund seiner finanziellen Lage beging Luigi Valadier im Jahr 1785 Selbstmord, indem er sich im Tiber ertränkte. (The Frick Collection, Luigi Valadier: Splendor in Eighteenth-Century Rome, New York, 2018)