Auktionshaus

Auktion: Alte Meister

22. Oktober 2019, 14:00 Uhr

0006

Georg Gärtner der Jüngere

(Nürnberg 1575/80 - 1654 Nürnberg)

„Christus als Schmerzensmann“
Öl auf Holz
35,5 x 26 cm
Rückseitig Etikett mit Wappen Karl August Reichsgraf von Heydeck;
rückseitig nummeriert: No. 50. und unleserlich bezeichnet

Provenienz

Karl August Reichsgraf von Heydeck (1768-1823), seit 1789 Reichsfürst von Bretzenheim, unehelicher Sohn von Karl Philipp Theodor von Pfalz-Sulzbach, Kurfürst von Bayern (1724-1799), Palais Bretzenheim, Mannheim, möglicherweise Inventarnummer 50 (lt. Etikett und Bezeichnung auf der Rückseite);
Privatbesitz, Wien

Schätzpreis: € 7.000 - 12.000
Ergebnis: € 8.960 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Das vorliegende, besonders feine und minutiös ausgeführte Gemälde ist eine der seltenen Arbeiten des Nürnberger Malers Georg Gärtner d. J., einem der bedeutendsten Künstler der so genannten „Dürer-Renaissance“. Gärtners Schmerzensmann erinnert an den 1509 datierten „Schmerzensmann an der Säule“, aus der Kupferstich-Passion Dürers (vgl. Albertina Wien, Inv. Nr. DG1930/1453). Allerdings dürfte Gärtners Christus wohl auf einer heute verlorenen Entwurfszeichnung des Stiches basieren, da sich seine Komposition seitenverkehrt zur Darstellung auf Dürers Blatt präsentiert – dieser Umstand lässt darauf schließen, dass sich beide Künstler vermutlich derselben Vorlage bedienten. Eine signierte Zeichnung des Künstlers, die ebenfalls Christus als Schmerzensmann darstellt, befindet sich in der Fürstlich Waldburg-Wolfegg’schen Sammlung (vgl. Rainer Stüwe, Dürer in der Kopie. Die Gemälde und Graphiken der Nürnberger Dürer-Kopisten des 16. und 17. Jahrhunderts zwischen "altdeutscher Manier" und barockem Stil, phil. Diss. (ms.), Heidelberg 1998, S. 249, Kat. Nr. C 12).