Auktionshaus

Auktion: Klassische Moderne

17. Juni 2019, 16:00 Uhr

0627

Bertold Löffler*

(Rosenthal 1874 - 1960 Wien)

„Aktäon als ... Kritiker (Hirsch mit Brille)“
Öl auf Holz, ungerahmt
63 x 63 cm
Monogrammiert rechts unten: LÖ
Bezeichnet rechts unten: Aktäon / der / Verzauberte / Kritikus

Provenienz

aus den Beständen des Künstlerhauses, Wien

Schätzpreis: € 1.000 - 0
Ergebnis: € 4.224 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Die Schützengilde der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens
11 Schützenscheiben, gestaltet von Mitgliedern des Künstlerhauses

Auf Initiative des Malers Josef Marastoni wurde ab 1874 in der Wintersaison jeden Mittwoch im damaligen Ranftlsaal im Souterrain des Künstlerhauses ein Scheibenschießen veranstaltet. Ab 1882 wurde dieser Saal „Kneipe“ genannt.

Die Schützengilde verfolgte keine künstlerischen Ziele, sie diente der Geselligkeit. Der jeweils beste Schütze des Abends trug die Zeche, alle Anwesenden wurden seine Gäste. Geschossen wurde meist auf die schon damals üblichen vorgedruckten Papierscheiben, oder wie im Prater, auf feste oder laufende Metallhirsche. Repräsentativ bemalte Scheiben wurden nur bei Festschießen, z. B. vor Weihnachten, verwendet.

Solche Scheiben, auf die geschossen wurde, haben sich keine erhalten. Die erhaltenen Scheiben sind jene, die bei der Hilfsauktion zum Schützenkränzchen 1924 unversteigert blieben oder zur Dekoration an der Stiege zwischen Parterre und Kneipe unter der heutigen Haupttreppe angebracht waren.

Ab 1880 veranstaltete die Schützengilde neben dem üblichen wöchentlichen Scheibenschießen einmal jährlich die sogenannten Schützenkränzchen. Das waren eigentlich Wiederholungen der Gschnasfeste der gesamten Genossenschaft, nur selten in etwas kleinerem Rahmen. Dank der damals üblichen Steuerfreiheit war ihr Nettoerlös so hoch, dass die Schützengilde ab 1881 in der Lage war, der Genossenschaft - meist ihrem Pensionsfond - alljährlich größere Summen zu überweisen. 1901 trat sie der Genossenschaft mit 6000 Kronen als Stifter bei.

Da die Stifter jeweils Anspruch auf ihr Porträt in der Stiftergalerie des Künstlerhauses hatten, übergab die Schützengilde zu diesem Zweck das Bildnis ihres damaligen Obmannes, des Oberschützenmeisters Gustav A. Hessl. Diese Lösung war nicht ganz zufriedenstellend; Hessl zahlte den Betrag ja nicht aus eigener Tasche. Noch im selben Jahr wurde deshalb eine Konkurrenz für eine Bronzetafel ausgeschrieben; dem Wettbewerb angeschlossen hat sich noch eine weitere Tochtergesellschaft, die damals ebenfalls zum Stifter wurde: der "Radfahr-Club der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens".

Anläßlich der Jubiläumsautellung 1898 stiftete die Schützengilde einen alljährlich zu vergebenden Preis für Studien oder Erstlingswerke junger Künstler (20 Golddukaten, ab 1906 400 Kronen in Gold, 1923 1 000 000 Kronen, ab 1925 500 Schilling).

1926 hatte die Gilde 28 Mitglieder, 1937 sogar 38. Am 28. Jänner 1939 fand im Künstlerhaus das letzte Schützenfest statt.

(Diese Darstellung von Dr. Peter Zawrel folgt jener durch Wladimir Aichelburg in seiner Geschichte des Künstlerhauses)