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Als Stiefsohn des Miniaturmalers und Radierers Hans Bol (1534-1593) ging Frans Boels in dessen Lehre und malte in Manier seines Meisters zumeist Landschaftsminiaturen. Nur wenige seiner Werke, meist mit allegorischen oder biblischen Themen sind bekannt. „Frans Boels wird häufig mit seinem Stiefvater und Lehrer Hans Bol verwechselt, die sich in ihrem Werk beide der niederländischen Kabinettminiatur verschrieben haben. Diese meist kleinformatigen Bilder haben sich in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zu einem eigenen Kunstzweig entwickelt“ (vgl. Gutachten Dr. Klaus Ertz).
Es sind jedoch einige stilistischen Merkmale, durch die sich Frans Boels von seinem Lehrer Hans Bol abhebt. So staffelt er nicht mehr wie sein Vorbild die von einem erhöhten Standort gesehenen Landschaften, die sogenannten „Weltlandschaften“ oder „Überschaulandschaften“ einfach hintereinander, sondern verbindet sie und verleiht seinen Kompositionen mittels beidseitig platzierter Bäume einen bühnenartigen Einstieg.
Anhand des charakteristischen Stils und der Feinheiten, in denen sich die Malerei Frans Boels von derer seines Lehrers Hans Bol unterscheidet, datiert Dr. Ertz diese Miniatur in die 1590er Jahre, in das Amsterdamer Spätwerk des Künstlers (vgl. Gutachten Dr. Klaus Ertz).