Auktionshaus

Auktion: Alte Meister

09. April 2019, 15:00 Uhr

0077

Wolfgang Heimbach

(Develgonne 1613 - 1668 Oldenburg)

„Die Vergolderin“
Öl auf Leinwand
60 x 78,5 cm

Provenienz

Privatbesitz, Österreich

Expertise von Dr. Hans Herbst, Wien, 18. Oktober 1974, liegt in Kopie bei.

Schätzpreis: € 15.000 - 25.000
Ergebnis: € 20.480 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Wolfgang Heimbach war von Geburt an taubstumm. Dennoch wurde das Talent des aus Norddeutschland stammenden Malers früh entdeckt und von seinem Landesherrn, dem Grafen von Oldenburg, gefördert. Nach Aufenthalten in den Niederlanden, arbeitete er in Italien für die Häuser Doria-Pamphili und Medici, um später schließlich Hofmaler König Frederiks III. von Dänemark zu werden.

Auch seine Werke sprechen für den intensiven Austausch zwischen Nord und Süd in dieser Zeit. Sie vereinen die nördliche Malweise mit der durch den Caravaggismus begonnenen Auseinandersetzung des Hell-Dunkel. Heimbachs Schaffen steht somit den Werken der Caravaggisten Gerrit van Honthorst (1592-1656) und Georges de la Tour (1593-1652) sehr nahe.
Wie auch dieses Gemälde einer Vergolderin bei der Arbeit zeigt, dient in Heimbachs Werken meist eine punktförmige Lichtquelle als Zentrum der Komposition, von der sich alle anderen Effekte ableiten. Die Hand im Vordergrund, die die eigentliche Lichtquelle verdeckt, erscheint nur in starken Umrissen und lässt den angedeuteten Raum dahinter in diffusem Kerzenlicht erscheinen.