Auktionshaus

Auktion: Alte Meister

09. April 2019, 15:00 Uhr

0065

Pieter Meulener

(Antwerpen 1602 - 1654 Antwerpen)

„Waldige Landschaft mit Reiterschlacht“
1640er Jahre
Öl auf Holz
46 x 74 cm
Rückseitig Brandzeichen der Stadt Antwerpen (Hände und Turm) und die Marke des Panelmachers;
rückseitig ein Wachssiegel

Provenienz

1976 im Münchner Kunsthandel erworben;
seither österreichischer Privatbesitz

Gutachten Dr. Walther Bernt, München, 9. Oktober 1975, als Pieter Snayers, liegt bei.
Kurz-Gutachten Dr. Klaus Ertz, Lingen, 25. Februar 2019, liegt bei.

Schätzpreis: € 12.000 - 20.000
Ergebnis: € 21.760 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Einer der bedeutendsten flämischen Schlachtenmaler des 17. Jahrhunderts war Pieter Meulener, von dem aber lediglich die Daten seiner Taufe, Februar 1602 in Antwerpen und die seines Todes 1654 überliefert sind.
Pieter Meulener und sein Lehrer Pieter Snayers (1592 – um 1667) stehen in direkter Nachfolge des Begründers für das flandrische Militärgenre Sebastian Vrancx (1573 – 1674). Klaus Ertz hebt in seinem beigelegten Kurz-Gutachten aber hervor, dass sich Meulener im Gegensatz zu Vrancx auf die „intensive Schilderung eines nah gesehenen Kampfes“ spezialisierte, wobei ihm das Erlebnis des Dreißigjährigen Krieges während seiner Lebenszeit genügend Themen lieferte.
Als Austragungsort für den Kampf wählte Meulener im vorliegenden Gemälde eine hügelige Waldlandschaft. Der Maler fängt die Bewegung und Dynamik des Kampfes gekonnt ein: Aufbäumende Pferde, die aus den Bildern heraus zu galoppieren scheinen, kämpfende sowie fliehende Reiter- und Bodentruppen mit erhobenen Schwertern, Lanzen und Gewehren. Mehrere Momente der Schlacht werden gleichzeitig dargestellt. Während die Reiter der gegnerischen Truppen aufeinanderprallen, sind einige Soldaten bereits auf der Flucht vor der Übermacht der Pikeniere.
Den Reiz dieser Reiterschlacht machen die genau beobachteten Details aus. Besonderes Augenmerk richtet Pieter Meulener auf die Gestaltung der Gewänder, Uniformen und die Bewaffnung seiner Figuren.