Auktionshaus

Auktion: Alte Meister

09. April 2019, 15:00 Uhr

0007

Francesco Salviati Umkreis

(Florenz 1510 - 1563 Rom)

„Allegorie - Sieg der Wissenschaft“
Öl auf Holz
134,5 x 102 cm
Rückseitig bezeichnet: Francesco Salviati / detto Cecchino

Provenienz

österreichischer Privatbesitz

Wir danken Frau Dr. Karin Zeleny für ihre Hilfe bei der Identifizierung des Bildthemas.

Schätzpreis: € 25.000 - 40.000
Auktion ist beendet.

Francesco Salviati (auch genannt Il Salviati, Francesco de' Rossi oder Cecchino del Salviati) war ein Florentiner Manierist, dessen Schaffen maßgeblich von den Werken Giulio Romanos, Parmigianinos und Bronzinos beeinflusst wurde. Vorliegende „Allegorie“ zeigt eine besonders große Nähe zu Salviatis „Caritas“- und "Madonnen"-Darstellungen, wie zum Beispiel jene in den Uffizien, Florenz (vgl. Luisa Mortari, Francesco Salviati, Rom 1992, S. 113, WZV-Nr. 16 & 17).
Die ungewöhnliche Komposition des vorliegenden Gemäldes lässt sich als Allegorie auf den „Sieg der Wissenschaft“ deuten: Minerva, die Göttin der Weisheit, (Kriegs-)Kunst und Wissenschaft, wird durch das Gorgoneion auf ihrem Brustgürtel identifiziert. Sie beschützt die „Wissenschaft“, personifiziert durch einen Knaben auf ihrem Schoß vor den Versuchungen irdischer Genüsse, die ihm ein weiterer Knabe offeriert. Die Quitte, das Symbol der Liebe und Ehe, enthüllt dessen Absichten. Die Szene spielt damit auf die Rivalität zwischen Minerva und Venus, Ratio versus Leidenschaft, an. Minervas Schutz hilft in diesem Fall der Wissenschaft, welche die „Siegespalme“ der Verführung mit Füßen tritt. Der Knabe am rechten Bildrand belohnt die Entscheidung für die Wissenschaft mit einem Lorbeerzweig, welcher auf zukünftigen Ruhm und Ehre verweist.
Das Bildthema der „Allegorie der Wissenschaft“ bzw. des „Sieges der Wissenschaft“ deutet darauf hin, dass vorliegendes Gemälde ursprünglich für eine Akademie bzw. eine ähnliche Bildungseinrichtung oder ein privates Gelehrtenzimmer in Auftrag gegeben wurde.