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Herbert Ploberger*
(Wels 1902 - 1977 München)
„Familie Pohl“
1944
Tempera auf Papier
36,5 x 40,5 cm (Passep.-Ausschnitt); 37,7 x 42,8 cm (Blattgröße)
Provenienz
Galerie Berinson, Berlin;
Auktionshaus im Kinsky, 13.10.2009, Nr. 401;
europäische Privatsammlung
Literatur
Herbert Ploberger, Malerei, Grafik zum 100. Geburtstag, Ausst.-Kat. Nordico - Museum der Stadt Linz 2002, Tafel 53, S. 112
Schätzpreis: € 3.000 - 6.000
Ergebnis: € 7.920 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.
Mit beißendem Sarkasmus präsentiert Ploberger die "Familie Pohl" 1944, ein Jahr vor Kriegsende. Fast bis zur Unkenntlichkeit einbandagiert und sichtlich vom Krieg gezeichnet, hat sich die Familie links und rechts vom Führerbild im Zentrum gruppiert: links die Männer, rechts die Frauen mit der "arischen" Mutter, deren blonde Haare signalhaft leuchten, in der Mitte der Hund mit Verbänden um Hals und Pfoten. In der bitteren Ironie des Bildes übt Ploberger scharfe Kritik am Nazi-Regime und legt seine politische Gesinnung offen. (Claudia Mörth-Gasser)