Auktionshaus

Auktion: Antiquitäten

24. Oktober 2018, 15:00 Uhr

0723

Martin Zürn

(Waldsee um 1590 - nach 1665 wohl Braunau a. I.)

„Maria Immaculata“
um 1630
Lindenholz, vollplastisch geschnitzt; Reste alter Fassung; Darstellung der Maria in rotem Kleid und blauem Mantel, auf der Weltkugel stehend, auf eine Schlange tretend; kleine Ergänzungen
H. 83 cm

Provenienz

Privatbesitz, Ingolstadt;
Juni 1969 Auktion Weinmüller (heute Neumeister);
Privatbesitz, Deutschland

Literatur

abgebildet in: Claus Zoege von Manteuffel, Die Bildhauerfamilie Zürn 1606-1666, Bd. 2, Weißenhorn 1969, Abb. 216 (Ma 7)

Expertise von Prof. Dr. Claus Zoege von Manteuffel vom 26.11.2006 liegt vor.

Schätzpreis: € 25.000 - 50.000
Auktion ist beendet.

Martin Zürn (um 1590-nach 1665) war ein deutscher Bildhauer des Barock aus der Bildhauerfamilie Zürn, der v. a. im Bayerischen Raum und in Oberösterreich tätig war. Zürns Skulpturen hatten stets etwas Unnahbares, Maskenhaftes. Im Laufe der Zeit entwickelte sich sein Stil von eher starren Figurendarstellungen hin zu einer mehr organischen Ausarbeitung der Körper.
Die hohe Qualität der Muttergottes und ihre Zugehörigkeit zum Werk von Martin Zürn zeigt sich in der ausdrucksvollen Gesamterscheinung und der zarten Ausführung sowie in den Details, wie dem fein komponierten Gesicht mit dem kleinen runden Kinn mit Grübchen sowie der originell modellierten, muskulösen rechten Hand. Im Gesamtwerk von Marin Zürn lässt sich die Muttergottes zwischen die Madonnenfiguren in Ostwingen (um 1627/30), in Rottum bzw. in Privatbesitz (um 1630/40) und die auf der Wasserburger Kanzel (1637-39) einreihen. Das etwas schmiegsamere Gewand und die noch weniger ausgeprägten Gesichtszüge lassen auf die Datierung um 1630 schließen. (vgl. Zoege von Manteuffel, Die Bildhauerfamilie Zürn, S. 394)