Auktionshaus

Auktion: Antiquitäten

24. Oktober 2018, 15:00 Uhr

0551

Lavabogarnitur

Wien, 1718
Silber, vergoldet, graviert; ovale Beckenschüssel mit glattem Spiegel, Fahne mit vegetabilem Ornamentdekor; Kanne mit eingezogenem Fuß, kannelierter Schaft in Form eines gedrückten Nodus, eiförmige Ausformung im unteren Wandungsbereich mit getriebenem Dekor, glatte Kannenwandung mit Ornamentbordüre und Schnabelausguss, volutenförmiger Griff mit plastischer Engelsfigur; beide Teile gemarkt: Alt-Wiener Beschauzeichen 1718, Meistermarke "GCM" für Georg Caspar Meickl (siehe: Neuwirth, Wiener Silber, 2004, S. 269)
45,3 x 34,2 cm (Becken), H. 21,7 cm (Kanne); Gesamtgewicht: 1.439 g

Provenienz

Kunsthandel Dr. Helmut Seling, München;
Privatsammlung, Monte Carlo

Schätzpreis: € 25.000 - 50.000
Auktion ist beendet.

Lavabogarnituren, die üblicherweise aus einer Kanne und einem Becken bestehen, wurden traditionellerweise als wertvolle Präsente verschenkt. Sie wurden zum Händewaschen bei vornehmen Essensgesellschaften verwendet. Unabhängig ihrer Funktionalität wurden sie oft auch rein repräsentativ genutzt, um als Teil der festlichen Tafel den Wohlstand des Gastgebers zu demonstrieren. Lavabogarnituren fanden aber auch im liturgischen Kontext Verwendung, nämlich zur Reinigung der heiligen Gefäße oder der Fingerspitzen des Priesters bzw. als Taufgeschirr. Formal sind die profanen Garnituren kaum von den liturgischen zu unterscheiden. Oftmals gingen profane Stücke später auch in den kirchlichen Besitz über. Üblicherweise hatten die Kannen einen mehr oder weniger eiförmigen Korpus sowie einen schlanken Hals mit hochgezogenem Ausguss, die Becken waren rund oder in späterer Zeit oval ausgeführt.