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Auktion: Antiquitäten

25. April 2018, 16:30 Uhr

0388

Etienne Maurice Falconet zugeschrieben

(Paris 1716 - 1791 Paris)

„Paar figurale Louis XVI.-Bronzeleuchter“
Paris, 2. Hälfte 18. Jahrhundert
Bronze, feuervergoldet; z. T. dunkel patiniert; hoher runder Sockel auf quadratischem Fuß, Appliken mit umlaufendem Eichen-, Perlen und Pflanzendekor; Nymphe in antikisierendem Gewand, in ihren Händen hält sie ein Horn gefüllt mit Blättern und Früchten; Leuchteraufsätze fehlen
H. 79,5 cm und 88,7 cm

Provenienz

Wiener Privatbesitz

Literatur

vgl. Georg Levitine, The sculpture of Flaconet, New York 1972, S. 9-21;
vgl. Peter Hughes, The Wallace Collection. Catalogue of furniture II, Londres 1996, S. 1213-1216;
vgl. F. J. B. Watson, Wallace Collection Catalogues. Furniture, Londres 1956, S. 89

Schätzpreis: € 25.000 - 50.000
Auktion ist beendet.

Etienne-Maurice Falconet (1716-1791) wurde unter ärmlichen Verhältnissen als Sohn eines Zimmermann-Gesellen in Paris geboren. Als junger Mann trat er in die Lehre bei seinem Onkel Nicolas Guillaume, einem Meister der Marmorschneiderei, ein. Falconet entwickelte schnell die Ambitionen ein meisterlicher Bildhauer zu werden. Er begann Figuren aus Ton und Holz zu gestalten. Der Bildhauer Jean-Baptiste Lemoyne zeigte sich sehr von seinem Können beeindruckt und nahm ihn 1734 in seine Werkstatt auf. Während der 10 Jahre in Lemoynes Werkstatt half Falconet u. a. bei der Ausführung des Neptunbrunnens in Versailles mit. Sein nächstes Ziel war die Aufnahme an der Académie royale de peinture et de sculpture. Mit seinem Terracotta-Modell „Allegorie der Skulptur“ von 1745 erhielt er die Anerkennung und Aufnahme an der Akademie. Drei Jahre später wurde er zum künstlerischen Leiter des Skulpturenateliers der Porzellanmanufaktur von Sèvres ernannt. Diese Arbeit brachte ihm sowohl finanzielle Sicherheit als auch internationale Berühmtheit. Während seiner Tätigkeit bei Sèvres schuf er weiterhin großformatige Skulpturen für öffentliche Plätze, Kirchen und Paläste – einige dieser Skulpturen wurden auch in kleinerem Maßstab in Porzellan ausgeführt. Von 1766 bis 1778 ging Falconet an den russischen Hof. Zarin Katharina II. schätzte ihn nicht nur als Bildhauer, sondern sah ihn auch als Repräsentanten des französisch literarischen Zirkels. Nach seiner Rückkehr aus Russland wurde Falconet Direktor der Maler- und Bildhauerakademie in Paris. In seinen letzten Lebensjahren beschäftigte er sich hauptsächlich mit literarischen Arbeiten. (Levitine, 1972, S. 9-21)