Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

24. April 2018, 17:00 Uhr

0822

Aloys Zötl

(Freistadt 1803 - 1887 Eferding)

„Drei Fische (Störe)“
1861
Aquarell auf Papier
44 x 55 cm
Signiert und datiert rechts unten: Al. Zötl pinx. am 6. Dezember 1861
Bezeichnet links unten: Fische Taf. 25

Provenienz

Hôtel Drouot, Paris, 1958a, Nr. 208a;
Artcurial, Paris, 13.11.2013, Nr. 30;
Privatbesitz, Deutschland

Literatur

Franz Reitinger, Aloys Zötl oder die Animalisierung der Kunst. Wie aus einem Färber der Donaumonarchie ein Surrealist wurde, Wien 2004, S. 146

Schätzpreis: € 5.000 - 10.000
Meistbot: € 9.000
Auktion ist beendet.

Das vorliegende Aquarell präsentiert die Tierart des Störs in Form einer wissenschaftlichen Schautafel und veranschaulicht eindrucksvoll das Können Aloys Zötls, der mit seinem enzyklopädischen Bestiarium eine einzigartige Sammlung von farbenprächtigen Tier-Aquarellen schuf.
Der aus einer Färberfamilie stammende Aloys Zötl wurde 1803 in Freistadt, Oberösterreich geboren und bereits in frühen Jahren in Zeichnen und Malen unterrichtet, wobei Tierdarstellungen den Künstler seit jeher faszinierten, wie auch die Zeichnungen des damals erst Zehnjährigen aus dem Jahr 1813 belegen (vgl. Franz Reitinger, Wien 2004, S. 134-140).
Hauptberuflich als Färbermeister in Eferding tätig, begann sich Zötl später der Malerei zuzuwenden und legte mit seinen ersten Tier-Aquarellen schließlich den Grundstein für sein Lebenswerk, das Bestiarium. Zwischen 1832 und 1887 entstanden insgesamt 400 Blätter, die in vier Bänden, einem systematischen Aufbau nach Gattungen folgend, angeordnet wurden, wobei jedes einzelne Blatt signiert und auf den Tag genau datiert wurde.
Die Leidenschaft und Hingabe, mit der Zötl seine Aquarelle schuf, wird nicht nur in der Beobachtungsgabe und Detailfreude spürbar, sondern auch durch den Umstand, dass der Maler seine Arbeiten nur für sich anfertigte und sich zeitlebens von keinem seiner Blätter trennte, deutlich. (BB)