Auktionshaus

Auktion: Alte Meister

24. April 2018, 15:00 Uhr

0671

Hendrik van Balen

(Antwerpen 1575 - 1632 Antwerpen)

und

Jan Brueghel der Jüngere

(Antwerpen 1601 - 1678 Antwerpen)

„Madonna mit Kind umgeben von blumenreichenden Engeln“
1620er Jahre
Öl auf Kupfer
26,5 x 21 cm

Provenienz

Privatbesitz, Österreich

Kurz-Gutachten Dr. Klaus Ertz, Lingen, den 15. Januar 2018, als Gemeinschaftswerk von Hendrik van Balen und Jan Brueghel d. J., liegt bei.

Schätzpreis: € 20.000 - 40.000
Auktion ist beendet.

Bei vorliegendem Gemälde handelt es sich, wie Dr. Klaus Ertz in beiliegendem Gutachten ausführt, um ein Gemeinschaftswerk der beiden flämischen Maler Hendrik van Balen und Jan Brueghel dem Jüngeren. Es veranschaulicht eindrucksvoll „eine typische Besonderheit der flämischen Malerei der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts“, nämlich dass mehrere auf unterschiedliche Gattungen spezialisierte Maler gemeinsam an einem Bild arbeiteten, wobei die bemerkenswert einheitliche Gesamtkomposition auf den ersten Blick nicht vermuten lässt, dass es sich um eine gemeinschaftliche Arbeit zweier Künstler handelt.

Ertz datiert das Gemälde in die späten 1620er Jahre und führt diesbezüglich aus: „Für diese Entstehungszeit sprechen die an Rubens‘ orientierten voluminösen Figuren der Maria und der Putten van Balens, dessen Figuren in früherer Zeit eher an die schlankeren des Figurenmalers Hans Rottenhammer erinnern. Die Blumen links, die von einem Engel dem auf Mariens Schoß sitzenden Jesusknaben gereicht werden sowie der Blütenkranz rechts, der von der Linken der Maria umfasst wird, stammen von Jan Brueghel d. J. und entsprechen in ihrer feinen Malweise der der Figuren.“

In diesem Fall trifft das malerische Können eines begnadeten Figurenmalers, Hendrik van Balen, auf die feine Blumenmalerei Jan Brueghels d. J., der sich – wie schon sein Vater – vornehmlich auf detailreiche Landschaftsszenerien und Stilllebenelemente, wie Blumen, spezialisiert hatte. Jan Brueghel d. J. knüpfte somit nicht nur an die malerische Tradition seines Vaters an, sondern setzte auch dessen erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem geschätzten Figurenmaler fort – eine Zusammenarbeit, die bereits um 1600 nachweisbar ist und bis zum Tod Jan Brueghels d. Ä. im Jahr 1625 andauerte (vgl. Gutachten Dr. Klaus Ertz).