Auktionshaus

Auktion: Alte Meister

24. April 2018, 15:00 Uhr

0665

Martin Johann Schmidt (Kremser Schmidt)

(Grafenwörth 1718 - 1801 Stein)

„Abschied der Apostel Petrus und Paulus“
Öl auf Leinwand
64,5 x 38 cm

Provenienz

Privatsammlung, Österreich

Literatur

Rupert Feuchtmüller, Der Kremser Schmidt. 1718-1801, Innsbruck/Wien 1989, S. 350 (Farbabbildung) bzw. S. 526, WVZ-Nr. 917

Schätzpreis: € 5.000 - 10.000
Ergebnis: € 10.880 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Die gegenständliche Ölskizze mit dem Abschied der Apostel Petrus und Paulus vor ihrem Martyrium schuf Martin Johann Schmidt, genannt Kremser Schmidt, in Vorbereitung auf das signierte und mit 1790 datierte Hochaltarblatt der Pfarrkirche in Waizenkirchen, Oberösterreich (vgl. Feuchtmüller, Innsbruck/Wien 1989, S. 526, WVZ-Nr. 918).

Der Entstehungsprozess des Altargemäldes lässt sich anhand der erhaltenen Skizzen gut nachvollziehen: Einer Entwurfszeichnung in Kreide und Feder (Staatliche Graphische Sammlung München, Inv.-Nr. 1959/61; siehe auch Feuchtmüller, Innsbruck/Wien 1989, S. 526, WVZ-Nr. 916) folgte die vorliegende – bereits in etwas größerem Format angelegte – Ölskizze, bevor der Kremser Schmidt seine Komposition mit den beiden Aposteln schließlich im monumentalen Format eines Hochaltarbildes ausführte.

Wie Rupert Feuchtmüller ergänzend ausführt, hatte sich Schmidt bereits in früheren Jahren mit dem gegenständlichen Bildthema befasst, dieses jedoch für das 1790 entstandene Gemälde abgewandelt bzw. angepasst: „Selbst die Apostel sind nicht mehr in angespannter Erregung gemalt, sie stehen wie im Gespräch nebeneinander. Petrus zeigt nicht zum Richtplatz, sondern empor zur himmlischen Erscheinung. Die Auffassung wird also meditativer und menschlicher“ (Feuchtmüller, Innsbruck/Wien 1989, S. 143).