Auktionshaus

Auktion: Antiquitäten

25. April 2018, 14:00 Uhr

0053

Heinrich Schwanhardt

(Nürnberg 1625 - 1693 Nürnberg)

„Deckelpokal mit Bärenhatz“
Nürnberg, um 1680-1690
farbloses, leicht graustichiges Glas, geschnitten, Diamantriss; Abrissnarbe am Boden; leicht ansteigender Stand mit umgeschlagenem Rand; hoher Hohlbalusterschaft mit Nodus und Ringscheiben; auf der leicht konischen Kuppa umlaufend die Darstellung einer Bärenjagd in Tiefschnitt, der Hintergrund mit feiner diamantgerissener Binnenzeichnung; Deckel mit angeschmolzenem Knauf, gegliedert durch einen gedrückten, hohlen Nodus und Ringscheiben, Blütendekor; minimale Spannung im Schaftnodus, Glaskrankheit auf der Standfläche
H. 35,5 cm

Provenienz

1994 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien

Literatur

abgebildet in: Glasgalerie Michael Kovacek, Glas aus fünf Jahrhunderten, Wien 1994, Nr. 16, S. 26;
vgl. Erich Meyer-Heisig, Der Nürnberger Glasschnitt des 17. Jahrhunderts, Nürnberg 1963, WT 79 und S. 49-54;
vgl. Brigitte Klesse/Hans Mayr, Veredelte Gläser aus Renaissance und Barock, Wien 1987, Nr. 86

Schätzpreis: € 35.000 - 70.000
Ergebnis: € 32.000 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Heinrich Schwanhardt stammte aus einer großen Glasschneiderfamilie und erbte von seinem Vater Georg Schwanhardt d. Ä. das Glasschneiderprivileg, die sogenannte „Legitimation“, die Rudolph II. erstmals an Caspar Lehmann verliehen hatte. Heinrich Schwanhardt selbst zeichneten seine besonders präzisen Arbeiten aus, wie zum Beispiel die genauen topographischen Ansichten von Nürnberg und Umgebung. Er beherrschte aber auch die plastische und proportional richtige Wiedergabe des menschlichen Körpers. Ebenso war der wandlungsfähige Künstler an Kalligraphie interessiert aber auch an den technischen und vor allem chemischen Erfindungen seiner Zeit, wie der Entdeckung des Ätzens mit Flusssäure.