0117
Sturzglasflasche mit dem preußischen Adler
Potsdam, um 1715-1720
farbloses und rubinrotes Glas, geschliffen, geschnitten; die Flasche in Kürbisform mit geschnürtem Mittelteil und bauchigem Hals mit runder Mündung; glockenförmiger Becher, der Abschluss in Granatenform mit vier rubingefärbten Flammenaufsätzen am Knauf; frontseitig je eine bekrönte Kartusche mit dem preußischen Adler, der zur Sonne fliegt, darüber die Inschrift: „NON SOLI CEDIT“; seitlich Kriegstrophäen in Form von Trommeln und Kanonenkugeln; am unteren Ende der Fahnen das bekrönte Monogramm „FWR“ (Fridericus Wilhelmus Rex) für Friedrich Wilhelm I. von Preußen; rückseitig in einem Strahlenstern mit gleicher Devise der preußische Adler; am Hals mehrere Gruppen von vier rauchenden Kanonenkugeln
H. 14 cm (Flasche) und 19 cm (Glas)
Provenienz
1990 Sotheby’s, London, Large Gallery, Auktion am 5.6.1990
Literatur
vgl. Brigitte Klesse/Hans Mayr, Veredelte Gläser aus Renaissance und Barock. Slg. Ernesto Wolf, Wien 1987, Nr. 133
Schätzpreis: € 5.000 - 10.000
Ergebnis: € 8.960 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.
Der gekrönte preußische Adler, der zur Sonne fliegt, ist auf der Flasche und dem Sturzbecher im Gegensinn dargestellt. Die Devise "Non soli cedit" (Er weicht der Sonne nicht) wurde zur Regierungszeit des Soldatenkönigs verwendet. Er ließ diese Devise sogar auf die Fahnen der preußischen Regimenter applizieren. (Rainer Rückert, Die Glassammlung des Bayerischen Nationalmuseums, München 1982, Bd. II, Nr. 665)