Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

18. Oktober 2017, 17:00 Uhr

0699

Alexander Koester

(Bergneustadt 1864 - 1932 München)

„Pfingstrosen in Vase“
Öl auf Leinwand
70,5 x 54,5 cm
Signiert links unten: A. Koester

Provenienz

Privatsammlung Wien

Literatur

vgl. Ruth Stein/Hans Koester, Alexander Koester 1864-1932, Leben und Werk, Recklinghausen 1988, Nr. 1069

Schätzpreis: € 25.000 - 50.000

"In seinen letzten Lebensjahren wurde Koester nicht müde, die in seinem Dießener Garten erblühten Blumen auf Leinwand zu bannen. Neben Rosen gehören Päonien zu den Lieblingsblumen des Künstlers. Der malerische Farbauftrag und die Feinheiten weisen nach Frankreich und erinnern an Manet. Die Päonie - Modeblume des zweiten deutschen Kaiserreiches - kommt aus China. Von einer betonten Zartheit, farblich wie förmlich, erweckte sie das Interesse vieler Maler. Die wörtliche Übersetzung des Wortes Päonie "Die Allerschönste" bestätigt auch sinngemäß die besonderen Eigenschaften dieser Blume. Koesters Farbdispositionen sind stets gefühlvoll und klug gewählt, sie geben mit delikater Wirkung die stofflichen Elemente wieder. Die dekorative und virtuose Malweise fesselt den Betrachter.

Ob nun Koester seine Blumen in Vasen oder Töpfen ans Fenster oder auf den Gartentisch stellt, sie strahlen in ihrer Farbenpracht Ruhe und Entspannung aus. Es ist aber nicht nur die genießerische Freude am Dargestellten, die Koester sucht, sondern zugleich ein wissenschaftliches Interesse an optischen Problemen, am Spiel des Lichts - ganz Auge und Beobachter! Immer wieder gelingt es ihm, einen wundervollen Zusammenklang von Tonharmonie zu erreichen. Erneut malt er mit breitem Pinsel ein schon einmal komponiertes Stilleben in einer anderen Farbzusammenstellung, wenn er glaubte, es vollkommener und treffender auszudrücken. Nie versagte bei Koester der Geschmack. Er war ein feinfühliger Künstler mit einer subtilen Technik und einer glänzenden Formkunst, der es verstand, die Eleganz der Blumen als Gattung zu behalten und auch auszudrücken."
(Vgl. Stein/Koester, Alexander Koester. Leben und Werk, Recklinghausen 1988, S. 56-57)