Auktionshaus

Auktion: Zeitgenössische Kunst

21. Juni 2017, 15:00 Uhr

0646

Josef Winkler*

(Wien 1925)

„o.T.“
2014
Acryl, Mischtechnik auf Holz; gerahmt
112 × 101 cm
Signiert und datiert rechts unten: Winkler 14

Provenienz

österreichische Privatsammlung

Schätzpreis: € 8.000 - 16.000
Auktion ist beendet.

Josef Winkler gehört zu den großen Einzelgängern der zeitgenössischen österreichischen Malerei. Im Anschluss an sein Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Josef Dobrowsky und Herbert Boeckl und an der Guildford Art School in London in den Jahren 1946 bis 1950 ließ er seine künstlerische Arbeit im Wesentlichen ruhen, um im internationalen Kunsthandel Karriere zu machen. Seit 1990 widmet er sich wieder ausschließlich der Malerei.

Obgleich Winkler mit Persönlichkeiten wie Josef Mikl oder Alfred Hrdlicka am Wiener Schillerplatz studiert hatte und über die ganzen Jahre bis heute die österreichische Kunstszene genau verfolgt, arbeitet er seit jeher in großer Zurückgezogenheit in seinem Atelier. Im Gespräch mit dem Künstler fallen zwar Namen wie Markus Prachensky, Hans Staudacher, Gunter Damisch, Arnulf Rainer oder Erwin Bohatsch, deren Malerei Winkler als eine Art Referenz dienen mag. Aber dennoch verfolgt Winkler die zentralen Themen seines Werkes - Metamorphose, Anfang und Ende, die menschliche Kreatur - einzelgängerisch und mit einer ideenreichen Stringenz, die selten zu finden ist.

"Malerei ist für mich ein täglicher Neubeginn. Ein Kampf um das noch nicht Dagewesene. Ich male nicht gerne, aber ich bin von der Malerei besessen.", weiß der Künstler über seine Arbeit zu berichten. Wie ein Getriebener kreiert der 1925 in Wien Geborene Bilderwelten von unbändiger Experimentierfreude, die die Formensprache des abstrakten Expressionismus, der figurativen und gegenstandslosen Kunst gleichermaßen in sich tragen. Der breite gestische Pinselstrich, die Formlosigkeit des Informel, wilde Malerei, Materialexperimente, Elemente der Collage oder auch die Sprache der Abstraktion - all das findet sich in den von Emotion und Spontanität geprägten Kompositionen Josef Winklers in kongenialer Kombination wieder. (Hartwig Knack)