Auktionshaus

Auktion: Alte Meister

22. Juni 2017, 15:00 Uhr

1266

Maximilian I. Maximilian I.

(– 1459 - 1519 –)

„Bestätigung eines Tauschs („auswechsl“) von Wiesen und Äcker in Hetzmannsdorf, Schweinsteig (alter Ortsname auch für Weinsteig), Weinsteig und Wetzleinsdorf (alle Umgebung von Karnabrunn, Bezirk Korneuburg) zwischen Hans Prielmair (Pruelmair), Hofkaplan und Burgpfarrer in Wien, und Anna Dachsenbeckin (Techsenpeckhin), Witwe des Ulrich Dachsenbeck (Techsenpeckh)“
Ohne Ort (Wien ?), 21. April (Montag nach dem Sonn
Pergamenturkunde, Kanzleivermerk „Commissio Domi(ni) imperatoris in c(onsi)lio“, rotes Wachssiegel an Pergamentstreifen, auf der Rückseite zeitgenössische Vermerke und alte Nummerierungen: „Rta“ (= Registrata) 1516“ / „N.o 5.“ (durchgestrichen) / „Des Teychts halben zu Schweinstaig“ / „N:o7“ / „Nr 4“ (Bleistift), „L. H“ und im linken Rand „pruelmayr und Texenpeckhin auswexl …(?)“, horizontale und vertikale Faltspuren, etwas fleckig, Altersspuren, 2°.

Ein aus Linz gebürtiger Johannes Pruelmair ist 1501 als Sänger in der Hofkapelle Maximilians I. nachweisbar, der wohl mit dem gleichnamigen späteren Hofkaplan und Wiener Burgpfarrer des Kaisers identisch ist (Hellmut Federhofer, Siegmund Prielmair, erzherzoglicher Kapellsänger und Bürgermeister von Graz, in: Zeitschrift des historischen Vereins für Steiermark, 35, S. 94, Anmerkung 8; Coelestin Wolfsgruber, Die k.u.k. Hofburgkapelle und die k.u.k geistliche Hofkapelle, 1906, S. 48, S. 603 und 610).
Die hauptsächlich im südwestlichen Weinviertel (Bezirk Korneuburg) begüterten Herren von Dachsenbeck sind seit der Mitte des 14. Jh. in Niederösterreich nachweisbar. Ein Konrad der Dachsenbecks wird 1401 als Besitzer der Herrschaft Karnabrunn genannt; der Ulrich Dachsenbeck unserer Urkunde verkaufte 1469 Güter in Naglern und 1493 versicherte er die Morgengabe seiner Frau Anna, einer geborenen Hausmann, auf das Schloß Karnabrunn, welches sie nach seinem Tod mit den dazugehörenden Lehen auch erbte, was ihr Kaiser Maxiliman 1496 bestätigte; 1523 gewährte Erzherzog Ferdinand der Witwe Anna Dachsenbeck die Bitte, dass die Lehen, Wein- und Getreidezehente ihres verstorbenen Gatten in Enzesfeld und Hagenbrunn auf sie übergehen. Mit Christoph von Dachsenbeck ist die Familie 1568 ausgestorben (Franz Karl Wißgrill, Schauplatz des landsässigen Nieder-Österreichischen Adels vom Herren- und Ritterstande, 2, 1795, S. 188-190; Topographie von Niederösterreich, 2, S. 657a; 5, S. 53a; 6, S. 427a).
Provenienz: österreichische Privatsammlung

Schätzpreis: € 800
Ergebnis: € 1.024 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.