Auktionshaus

Auktion: Klassische Moderne

01. März 2017, 14:00 Uhr

0769

Georg Jung*

(Salzburg 1899 - 1957 Wien)

„Borghild und Verena“
1948
Öl auf Leinwand
179 × 114 cm
Rückseitig auf Etikett betitelt

Provenienz

Privatbesitz, Österreich

Literatur

Albin Rohrmoser, Georg Jung. 1899-1957, Salzburg 1982, Nr. 108 Abb. S. 144 (falsche Maßangabe);

Schätzpreis: € 8.000
Auktion ist beendet.

„Ich habe mir gesagt, dass die Wirkung der Farbe überhaupt aus Beziehungen besteht, das heißt, dass sie, ungleich dem Ton, niemals absolut in Erscheinung tritt, sondern immer nur in Beziehung zu anderen Farben.“ (Georg Jung)

Georg Jung zählt neben Anton Faistauer und Anton Kolig zu den bedeutendsten österreichischen Koloristen der Moderne. Während das Frühwerk noch stark vom Expressionismus beeinflusst ist, rückt die Auseinandersetzung mit dem Thema Farbe ab etwa 1947 ins Zentrum von Jungs künstlerischem Interesse. Auch wenn die gegenständlichen Sujets bleiben, ist Farbe für Jung längst nicht mehr nur Mittel zur Malerei.
Georg Jung interessierte sich ebenso sehr für Literatur und Musik, wie für Psychoanalyse und Physiologie. Dank seiner zahlreichen Reisen kannte er stets die neuesten Tendenzen der Kunstentwicklung und war in den Jahren 1924-38 Mitglied des Hagenbundes und der Wiener Secession. Nach dem Kriegsdienst heiratete er 1939 die Schwedin Borghild Solholm-Hansen, mit der er eine Villa auf der Hohen Warte bezog und die ihm zwei Töchter schenkte.

Das Bild „Borghild und Verena“ zeigt Georg Jungs zweite Frau mit seiner Tochter Verena, die 1945 geboren wurde. Es entstand in einer Zeit, in der sich der Künstler vorrangig mit dem Thema Farbe, deren Erscheinungen und Wechselwirkungen sowie der Lichtwirkung befasste. Unverkennbar ist die dynamische Farbkomposition. „Ich personifiziere die Farben, ich weise ihnen eine gewisse Willensregung und Taten zu.“ (Ariane Tepas)