Auktionshaus

Auktion: Zeitgenössische Kunst

30. November 2016, 18:00 Uhr

1086

Mario Merz*

(Mailand 1925 - 2003 Turin)

„o.T.“
um 1982
Mischtechnik auf Leinwand auf Aluminiumplatte; Metallschiene
300 × 200 × 9 cm

Ausstellung

2011/2012 Wien, Leopold Museum

Literatur

Leopold Museum (Hg.), The Excitement Continues. Zeitgenössische Kunst aus der Sammlung Leopold II, Ausstellungskatalog, Leopold Museum, Wien 2011, Abb. 107

Schätzpreis: € 25.000 - 50.000
Ergebnis: € 36.960 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Die Verbindung von Kunst und Natur, Mensch und Umwelt sind die wichtigsten Triebfedern im Werk Mario Merz‘. Als einer der Hauptvertreter der arte povera widmet er sich seit den 60ern dem Wunsch nach einer verstärkten Verbindung von Kunst und Leben: Als Gegenreaktion auf Pop Art und Minimal Art werden daher alltägliche Gegenstände zu Bildern und raumgreifenden Installationen gefügt, die existentielle Themen aufgreifen. In Mario Merz‘ Werk ist es besonders das Iglu, das verschiedenste Materialien und Standorte beanspruchend immer wiederkehrt und tiefgreifende Menschheitsthemen transportiert. Die Suche nach einem grundlegenden menschlichen Ausdruck führt ihn schließlich ab den 70ern zu den Fibonacci-Zahlen. Diese theoretisch unendliche Zahlenreihe ist ein Ausdruck der Beschleunigung und somit von etwas zutiefst Archaischem, nicht vom Menschen Gemachten, Ewigen. Der Autodidakt Merz beginnt seine Künstlerkarriere nach dem zweiten Weltkrieg als Zeichner und Maler großformatiger, expressionistischer und informeller Werke. Die Malerei kehrt ab Ende der 70er wieder in sein Werk zurück. Es entstehen großformatige Darstellung von Tieren und archaischen Formen, die er auf ungespannte Leinwand malt und sprayt. Dabei fällt die grafische Wirkung der Gemälde auf, die sich im Laufe der Zeit immer mehr mit Formen füllen. Der kraftvolle Einsatz der Elemente Linie und Farbe und die Rückbesinnung auf archaisches Formengut erklärt die starke Anziehung dieser Werke. Auch aus ihnen spricht das Ewige, den Menschen überdauernde. (Nina Binder)