0713
Giacomo Legi
(Lüttich 1600 - 1640 Mailand)
„Der Geflügelhändler“
Öl auf Leinwand
144 × 183 cm
Provenienz
österreichische Privatsammlung
Wir danken Frau Dr. Minna Heimbürger für ihre Zuschreibung an Giacomo Legi und ihre Hilfe bei der Katalogisierung (anhand professioneller Fotos). / We are grateful to Dr. Minna Heimbürger for the attribution of the present painting to Giacomo Legi and her help cataloguing this lot (on the basis of professional photographs).
Schätzpreis: € 15.000 - 30.000
Auktion ist beendet.
Um 1600 wohl in Lüttich geboren war Giacomo Legi zusammen mit seinem Schwager Jan Roos in Genua tätig. Er verstarb noch jung um 1640 in Mailand. Giacomo Legi ist ein Vertreter einer spezifischen Art von Genremalerei, die im 17. Jahrhundert in Genua auftrat. Unter Einfluss flämischer Meister entstanden dort Werke mit einem kräftigen Pinselstrich und einer klaren Lichtführung, beides Merkmale, die charakteristisch für Werke Giacomo Legis sind.
Durch die Größe der Leinwand, eigentlich Historiengemälden angemessen, räumt Legi der Genremalerei einen bedeutenden Stellenwert im Kanon der Gattungen ein. Die gekonnte Darstellung der Tiere im Vordergrund, sowie die detailreichen Stilllebenelemente setzt der Künstler immer wieder zu neuen Arrangements zusammen. So finden sich verschiedene Motive wie der am Bildrand stehende Hund in einem Gemälde in der Sammlung Zerbone in Genua, sowie der flache Strohhut in einem sich in Privatbesitz befindlichen Gemälde mit einer Früchteverkäuferin wieder (vgl. Anna Orlando, Un fiammingo a Genova. Documenti figurativi per Giacomo Legi, in: Paragone Arte, Heft 46, 1995, S. 62-85, Abb. 57 und Abb. 58).
Es sind mehrere Werke Giacomo Legis überliefert, welche er in Zusammenarbeit mit anderen Figurenmalern, wie beispielsweise Domenico Fiasella (1589-1669), geschaffen hatte. So ist es auch bei vorliegendem denkbar, dass ein weiterer Maler an der Ausführung beteiligt war.