0807
Gillis Van Valckenborch
(Antwerpen 1570 - 1622 Frankfurt/Main)
„Hochzeit von Peleus und Thetis“
um 1600
Öl (Grisaille) auf Leinwand
60 × 102,5 cm
Provenienz
Wiener Privatsammlung
Literatur
Alexander Wied/Sabine Haag (Hg.), Frederik und Gillis van Valckenborch. Zwei Italo-Flamen im deutschen Exil, Schriften des Kunsthistorischen Museums Bd. 16, Wien 2016, S. 164
Gutachten Dr. Alexander Wied, 9. Juli 2016, liegt bei.
Schätzpreis: € 20.000 - 40.000
Auktion ist beendet.
Die vorliegende Grisaille kann als ein Vorentwurf für ein signiertes Gemälde Valckenborchs aus den Jahren um 1600 gesehen werden (vgl. Alexander Wied/Sabine Haag (Hg.), Frederik und Gillis van Valckenborch. Zwei Italo-Flamen im deutschen Exil, Schriften des Kunsthistorischen Museums Bd. 16, Wien 2016, S. 163, Nr. G8). Die Gesamtkomposition wurde vom Künstler bereits angelegt, er ändert lediglich einige Details im ausgeführten Ölgemälde. Besonders reizvoll ist die malerische Ausführung „en grisaille“. Obwohl Valckenborch die Figuren einem Bozzetto gemäß nur schematisch gestaltet, büßt die Darstellung keinerlei Wirkung ein. Die gekonnt gesetzten Höhungen, sowie die sanften Schattierungen in Grau bis ins Schwarz hinein, lassen die Figuren äußerst plastisch erscheinen.
Dieses vielfigurige Gemälde stellt die Hochzeit von Peleus und Thetis dar. Das Paar sitzt in Rückenansicht zentral am Tisch. Alle Götter haben sich versammelt, nur Eris, die Göttin der Zwietracht, wurde nicht eingeladen. Sie sitzt mittig in den Wolken und hält den Zankapfel mit der Inschrift „Der Schönsten“ in ihrer Hand, den sie anschließend in die Hochzeitsgesellschaft werfen will. Darauf nimmt auch die Szene im rechten Hintergrund Bezug, die das Parisurteil zeigt.