Auktionshaus

Auktion: Alte Meister

19. Oktober 2016, 14:00 Uhr

0757

David Vinckboons

(Mecheln 1576 - 1629 Amsterdam)

„Der Böse sät Unkraut“
späte 1620er Jahre
Öl auf Holz
66 × 49,5 cm
Rückseitig Zeichen des Panelmachers

Provenienz

Auktion Dorotheum, Wien, 585. Kunstauktion, 16.-19. September 1969, Lot 84 (als Jan Nagel);
Privatbesitz, Tirol

Kurz-Gutachten Dr. Klaus Ertz, Lingen, den 16. September 2016, liegt bei.

Schätzpreis: € 7.000 - 14.000
Ergebnis: € 8.960 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Im Mätthaus Evangelium wird das Gleichnis vom Unkraut säenden Teufel erzählt und mit dem Säen des Bösen in der Welt verglichen. Das Thema erfreute sich gerade in der Kunst um 1600 besonderer Beliebtheit, wobei vor allem jene auch in diesem Bild verwendete Kompositionslösung häufig gewählt wurde: Unter einem hohen Baum schlafen erschöpfte Bauern, während im Hintergrund ein Mann mit den Kennzeichen des Teufels (Bockfuss und Hörner) schlechte Saat auf den Acker streut.
Das Sujet ist bislang einzigartig im Schaffen David Vinckboons. Es zeigt jedoch in seiner moralischen Komplexität die Prägung durch Pieter Brueghel. Stilistisch ist vorliegendes Gemälde vergleichbar mit mehreren Spätwerken Vinckboons (vgl. Klaus Ertz/Christa Nitze-Ertz, David Vinckboons (1576-1632). Monographie mit kritischem Katalog der Zeichnungen und Gemälde. Flämische Maler im Umkreis der grossen Meister, Lingen 2016, S. 320ff., Nr. 80-83).