Auktionshaus

Auktion: Klassische Moderne

07. Juni 2016, 18:00 Uhr

0253

Anton Hanak

(Brünn 1875 - 1934 Wien)

„Der Neuerer“
um 1915 (Guss 1980er Jahre)
Bronze
H. 231 cm (inkl. Sockel)
Posthumer Guss nach originalem Gipsentwurf,
ein Bronzeguss zu Lebzeiten des Künstlers war vorgesehen, wurde jedoch nicht ausgeführt.

Provenienz

aus einer österreichischen Sammlung

Literatur

Friedrich Grassegger, Wolfgang Krug (Hg.), Anton Hanak 1875-1934, Wien/Köln/Weimar 1997, vgl. Abb. 186 (Gips), S. 139

Schätzpreis: € 25.000 - 50.000
Auktion ist beendet.

Anton Hanak schuf mehrere Fassungen der Jünglingsgestalt "Der Neuerer", über die er rückblickend meinte: "Er war es, der mich begleitet hat, als ich 1913 wieder die Öffentlichkeit betreten mußte, als ich eine öffentliche Lehrstelle angenommen, um der Jugend ein Führer zu sein. (…) er schreitet durch die Menge und sieht die Erde nicht, er hat seine Kraft durch die Gluten des geschmolzenen Metalls gestählt." (Aus: "Ich über mich", Vortrag von A. Hanak, 1925 in der Wiener Urania, vgl. Grassegger/Krug 1997, S. 137) Geprägt vom klassischen Ideal antiker Skulpturen stellt Hanak seinen "Neuerer" schreitend dar. In der um 1913 entstandenen ersten Fassung hat der Jüngling die Arme im 90 Grad Winkel waagerecht vor dem Körper erhoben - "eine gestische Haltung, wie sie in verwandter Weise beim 'Schöpfer' und bei der 'Verklärten' - entstanden für die Werkbundausstellung in Köln 1914 - als Ausdruck der Kraft Anwendung fand." (Wolfgang Krug, in: Grassegger/Krug 1997, S. 138) Bei der etwa zwei Jahre späteren zweiten Fassung wird die Armhaltung abgewandelt, der linke Arm hängt nun leicht abgewinkelt nach unten. Hanak beschäftigte sich auch später noch mit Gestaltungs- und Ausdrucksvarianten zur Figur des "Neuerers". Von Anfang an war die Figur auch für einen Bronzeguss vorgesehen, vorliegende Bronze wurde jedoch erst nach dem Tod Hanaks ausgeführt. (CMG)