0082
Josef Hoffmann
(Pirnitz 1870 - 1956 Wien)
„Konsoluhr“
Wiener Werkstätte, 1927-1931
kanneliertes, rahmengefasstes Alpaka-Gehäuse, weißes Emailzifferblatt, vernickelte Zeiger, Messingräderwerk, Federaufzug; am Boden mittig gemarkt: "MADE/IN/AUSTRIA", Entwerfermonogramm "JH", "WIENER/WERK/STÄTTE": originaler Schlüssel
23 × 18,8 × 11,3 cm
Provenienz
seit ihrem Verkauf in der Wiener Werkstätte in deutschem Familienbesitz
Literatur
vgl. Wiener-Werkstätte-Archiv, MAK Wien, WWF 98-68-1 (Modell aus dem Jahr 1912);
Christian Brandstätter, Design der Wiener Werkstätte 1903-1932, Wien 2003, S. 273
Schätzpreis: € 15.000 - 30.000
Ergebnis: € 57.600 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.
Unsere nach 1927 entstandene Uhr beruht auf einem 1912 gezeichneten Entwurf Josef Hoffmanns, den der Künstler fünfzehn Jahre später überarbeitet hat. An die Stelle von glatten Flächen traten Kanneluren, wie Hoffmann sie häufig bei den von ihm in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg entworfenen Möbeln und Bauwerken vorgesehen hat. Während der Entwurf aus 1912 den Eindruck erweckt, als stünde ein erratischer Block auf zwei sich von ihm deutlich unterscheidenden Stützen, bilden bei unserer Uhr Block und Stützen eine durch eine gleiche Oberflächengestaltung erreichte Einheit. Und einmal mehr gilt für diesen Entwurf des Josef Hoffmann: Wir sehen ein verkleinertes Gebäude mit den Ausmaßen eines (Architektur)Modells. Die Wiener Werkstätte hat in dem Zeitraum 1927 bis 1931 solcher Uhren produziert und ausgeliefert. Bisher sind aber nur zwei dieser Uhren wieder aufgetaucht. (EP)