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Auktion: Antiquitäten

13. April 2016, 15:00 Uhr

0619

Adam Kracker Umkreis

(Wien 1653 - um 1693 Wien )

„Paar Herkulesatlanten“
Wien, 2. Hälfte 17. Jahrhundert
Zoglsdorfer Sandstein; rundplastisch gearbeitet; Darstellung des stehenden Herkules, über seinem Kopf und Rücken trägt er das nemeische Löwenfell, seine Arme sind zum Kopf erhoben; wohl ursprünglich als Atlantenfiguren für ein prunkvolles Stiegenhaus in einem Wiener Palais geschaffen; meisterliche Arbeit in originalem Erhaltungszustand
H. 230 cm

Provenienz

Besitz des Malers Carl Peyfuss (1865-1932), Wien;

österreichischer Privatbesitz

Literatur

vgl. Johann Kräftner, Das Stadtpalais der Liechtenstein. Geschichte und Restaurierung des fürstlichen Palais in der Wiener Bankgasse. Barock, Neorokoko, Biedermeier, Wien 2015, Abb. S. 116

Schätzpreis: € 150.000 - 300.000
Auktion ist beendet.

Adam Kracker (1653-um 1693) gehört einer Wiener Bildhauerdynastie des 17. und 18. Jahrhunderts an. Sein Vater Tobias Kracker d. Ältere (1625-1665) kam ursprünglich aus Georgenthal und ließ sich um 1651 in Wien nieder. Als hofbefreiter Bildhauer übernahm Tobias Kracker d. Ä. Anfang der 1650er Jahre einige Aufträge für das Schottenstift auf der Freyung (Marienstatue am Kirchenportal, bildhauerische Arbeiten an einigen Altären). Einer seiner bedeutendsten Schüler ist Balthasar Perlmoser. Über den künstlerischen Werdegang seines ältereren Sohnes Adam ist relativ wenig bekannt. Überliefert ist seine Tätigkeit an der Dreifaltigkeitssäule am Wiener Graben unter Johann Bernhard Fischer von Erlach. Auch der Fürst Johann Adam Andreas von Liechtenstein zählte zu seinen Auftraggebern. Ein mit den beiden Herkulesaltanten recht gut vergleichbarer Herkules Farnese, der dem Adam Kracker zugeschrieben wird, befindet sich im Stiegenhaus des Stadtpalais Liechtenstein in der Bankgasse. (vgl. Thieme/Becker 21/22, S. 374)