0291
Adolf Beckert
(Leipa 1884 - 1929 Leipa)
„Vase“
Johann Lötz Witwe, Klostermühle, 1909
Form: 1906
Dekor: 1909, Ausführung 87
farbloses Glas, vertikale Streifen in Lachsrosa, grüne und blaue Aufschmelzungen mit roten Akzenten, modelgeblasen, in 2 Arbeitsgängen geätzt, rote Pflanzenmotive z. T. nachgeschnitten; über dem Boden reliefiert geätzte Signatur: "Loetz"
H. 27,5 cm
Provenienz
Privatsammlung, Wien
Literatur
vgl. Adlerová/Ploil/Ricke/Vlcek, Lötz. Böhmisches Glas 1880-1940, Bd. 1, Werkmonographie, München 1989, Nr. 306, Abb. S. 252; vgl. Adlerová/Ploil/Ricke/Vlcek, Lötz. Böhmisches Glas 1880-1940, Bd. 2, Katalog der Musterschnitte, München 1989, Serie II Prod-Nr. 3702, S. 163; Mergl/Ploil/Ricke, Lötz. Böhmisches Glas 1880 bis 1940, Ostfildern-Ruit 2003, Nr. 174, Abb. S. 214
Schätzpreis: € 6.000 - 12.000
Auktion ist beendet.
Adolf Beckert ist von dem Inhaber der Glasfabrik Lötz, Max von Spaun, im Jahr 1909 zum künstlerischem Leiter des Betriebes bestellt worden. Hauptsächlich, weil das Unternehmen seit 1905 Verluste schrieb und weil Spaun sich eine künstlerische und damit wirtschaftliche Wende erhoffte. Beckert, der vermutlich seit 1906 zumindest gelegentlich in der Glasfabrik gearbeitet hat, hat versucht, die in ihn gesetzten Erwartungen auf zwei Arten zu erfüllen: zum Einen schuf er aufwändige Einzelstücke um den künstlerischen Ruf des Unternehmens zu verbessern, zum Anderen kreierte er neue geätzte Dekore, die auf ältere Vasenformen anderer Entwerfer appliziert werden sollten. Zu diesen Dekoren zählt die auf unserer Vase zu sehende "Ausführung 87". Die Form des Gefäßes hat Franz Hofstötter im Jahr 1906 entworfen