Auktionshaus

Auktion: Jugendstil & Design

24. November 2015, 18:00 Uhr

0239

Wilhelm Lucas von Cranach

(Berlin 1861 - 1918 Berlin)

„Anhänger mit Anstecknadel“
Hofjuweliere Gebrüder Friedländer, Berlin, 1905
Gold, Transluzid-Email, Brillanten, Perlen; rückseitig das ligierte Entwerfermonogramm "WLC"; im originalen Rehleder-Etui mit Goldprägung "W. Lucas von Cranach"; nach Entfernen der originalen Nadel kann das Schmuckstück auch als Kettenanhänger getragen werden; minimal restauriert
ca. 5,7 × 3,3 cm

Provenienz

1905 Kunsthandlung Franz Leuwer vorm. Halem'sche Buch- und Kunsthandlung, Bremen; Privatbesitz des Schlachten- und Kriegsmalers Theodor Rocholl (1854-1933); Privatsammlung, Süddeutschland

Literatur

zum Werk W. L. v. Cranachs siehe: Wilhelm von Bode, Werke moderner Goldschmiedekunst von W. Lucas von Cranach, Leipzig 1903; Ulrike von Hase-Schmundt, Schmuck in Deutschland und Österreich 1895-1914, München 1977, S. 178-183; Ingeborg Becker, Schmuckkunst im Jugendstil, Berlin 1989, Kat. 19, S. 35; Fritz Falk, Schmuck/Jewellery 1840-1940. Highlights Schmuckmuseum Pforzheim, Stuttgart 2004, Nr. 103, 104, S. 97-99, 163

Originalrechnung vom 14. Dezember 1905 liegt bei.

Schätzpreis: € 6.000 - 10.000
Ergebnis: € 8.960 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Wilhelm Lucas von Cranach war ein Nachfahre der berühmten Malerfamilie von Cranach, die im 16. Jahrhundert ihren künstlerischen Höhepunkt erlebte. Auch Wilhelm Lucas wurde als Porträtmaler ausgebildet, er war aber auch Forstmann und Entwerfer für Goldschmiedearbeiten. Ab etwa 1900 widmete er sich dieser Tätigkeit intensiver und entwarf kostbare Schmuckstücke, deren Vorlagen in der Natur zu finden sind. Mit dem immer wiederkehrenden Motiv der Schlange nahm er deutlichen Bezug auf das eigene Familienwappen. Ausgeführt wurden seine Entwürfe vom traditionsreichen, aber dennoch für moderne Strömungen empfänglichen Hofjuwelier Gebrüder Friedländer in Berlin.

Wie die im Original erhaltene Rechnung unseres Schmuckstücks belegt, wurde der aus aufwendigem Transluzid-Email gestaltete Anhänger im Dezember 1905 - möglicherweise als Weihnachtsgeschenk - für 1.225 Mark an den deutschen Maler Theodor Rocholl verkauft. Die wohl auf Kundenwunsch passend zum Anhänger angefertigte Anstecknadel ist ebenfalls auf der Rechnung erwähnt.