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Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

26. November 2015, 17:00 Uhr

Objektübersicht
Objekt

1101

Rudolf von Alt

(Wien 1812 - 1905 Wien)

„Hinterer Langbathsee“
1859
Aquarell auf Papier
27,5 × 37 cm
Signiert, datiert und bezeichnet rechts unten: R Alt / Hinterer Langbathsee / (1)859
Rechts unten: Sammlerstempel Plach (zweimal)
Rückseitig bezeichnet und datiert

Provenienz

Sammlung Plach, Wien; österreichischer Privatbesitz

Literatur

vgl. Walter Koschatzky, Rudolf von Alt mit einer Sammlung von Werken der Malerfamilie Alt der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG, Wien, Köln, Weimar 2001 (2. Auflage), S. 60, Abb. 25

Schätzpreis: € 15.000 - 30.000
Ergebnis: € 20.480 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Der vordere und hintere Langbathsee liegen am Fuße des Höllengebirges zwischen dem Traun- und Attersee und bilden bis heute ein unverbautes Naturdenkmal. Beide gehören auch zu jenen bevorzugten Motiven, die im Zuge der malerischen Erkundung Österreichs im Laufe des 19. Jahrhunderts immer wieder aufgesucht wurden. Auch Rudolf von Alts Vater, Jakob Alt, hat die Seen bereits für den Band der "Vorzüglichsten Landschaften des Salzkammergutes" 1824 aufgesucht (Koschatzky 2001, S. 134) und waren dem Sohn daher vertraut. Rudolf selber hielt sich, wie Aquarelle belegen, 1859 für längere Zeit in Altaussee auf, die Reise scheint er aber auch zu einem Abstecher zu den Langbathseen genützt zu haben. Die geheimnisvolle Schönheit des hinteren Sees am Fuße des Hohen Spielbergs hat ihn offensichtlich sofort inspiriert, wie das vorliegende, lange Zeit in Privatbesitz bewahrte Blatt bestätigt. Mit schnellem, wie immer souverän geführten Pinsel, erfasst er die spontane Stimmung des Ortes, das Schillern des Sees, die dunklen Wälder, punktuell vom Sonnenlicht bestrahlt, die abweisende, immer schroffer werdende Gestalt des Gebirges. Teilweise tupft er die Stellen ab, um die Struktur des Pinsels und der Details zu verwischen, dann setzt er wieder Lichtpunkte mit Deckweiß. Es ist die typische experimentelle Technik dieses fünften Jahrzehnts, mit der er eigenständig neue malerische Interpretationen des Gesehenen ausprobiert und dieses Aquarell in ein impressionistisches Meisterwerk verwandelt. (MHH)