Auktionshaus

Auktion: Zeitgenössische Kunst

06. Oktober 2015, 14:00 Uhr

0101

Paul Flora*

(Glurns im Vinschgau/Südtirol 1922 - 2009 Innsbruck)

„Landschaft mit Huhn und Scheuche“
1986
Tusche und Buntstift auf Papier
27,5 × 37,2 cm (Passep.-Ausschn.)
Bezeichnet links unten: Landschaft mit Huhn und Scheuche
Signiert und datiert rechts unten: Flora 86

Schätzpreis: € 2.000 - 4.000
Ergebnis: € 2.560 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Der Name Paul Flora steht für zauberhaft in Zeichnung verwandelte Geschichten und Ideen, bildhafte Satire. Die Liebe zur Kunst Alfred Kubins, die sich früh einstellte und ihn zum Zeichnen bewog, begleitete ihn ein Leben lang und ist wohl immer in einer gewissen Dunkelheit und Rätselhaftigkeit zu spüren. Die meistens, bis in die 70er Jahre sogar ausschließlich, mit Tusche und Feder aufs Blatt gebrachten Kompositionen – seien es eigenständige Werke, Illustrationen, Karikaturen – sind durch atmosphärische Tiefe gekennzeichnet. Schraffurschleier wechseln mit klaren, die Körper aus dem Raum hebenden Linien. „Kein Zweifel, Flora zaubert mit dem Strich: er kann, Strich an Strich setzend, sogar Schnee aufs Blatt bringen und mit schwarzer Tusche den Eindruck von blendendem Weiß erzeugen.“ (Karl-Markus Gauß, Strich, in: Paul Flora, Karl- Markus Gauß, ein Florilegium, Salzburg 2002.) Dabei steht Paul Flora mit einem Bein immer in der Literatur, nicht nur durch eigene Schriften und seine weite Tätigkeit als Illustrator, etwa für Erich Kästner, sondern durch den Charakter seiner Arbeiten an sich. Dieser Meister der Erzählung ist sarkastischer Beobachter, aber auch liebevoller Chronist der Menschen und ihrer Seltsamkeiten und Abgründe. (Nina Binder)