Auktionshaus

Auktion: Antiquitäten

17. Juni 2015, 15:00 Uhr

0922

Epichysis

Apulisch, 4. Jahrhundert v. Chr.
Keramik, roter Scherben, in Rot, Braun und Gelb auf schwarzem Grund bemalt; Schnabelkanne mit Gnathia-Verzierung; frontseitig ein fein gemalter Frauenkopf, von Voluten flankiert; der hochgezogene Ausguss mit kleinen, reliefierten Köpfen seitlich vom Ansatz; sehr schöner Erhaltungszustand
H. 20 cm

Provenienz

1995 Galerie Mythes et Légendes, Paris; Wiener Privatsammlung

Literatur

vgl. Wilhelm Hornbostel, Aus Gräbern und Heiligtümern. Die Antikensammlung Walter Kropatschek, Mainz 1980, Nr. 120; vgl. Christie's Auktion am 4.6.1999, Lot 57 und 10.12.2004, Lot 510

Echtheitszertifikat der Galerie Mythes et Légendes, Paris, vom 3.4.1995 liegt vor.

Schätzpreis: € 1.800 - 3.600
Auktion ist beendet.

Kennzeichnend für die Form der Epichysis ist ein niedriger Vasenkörper aus dessen Mitte ein hoher, dünner Hals kommt. Der am Rand befestigte Henkel wird über einen noch über die Tülle hinaus reichenden Bogen mit dem Hals verbunden. An den Ansatzstellen gab es häufig plastische Verzierungen, etwa in Form von Mensch- oder Tierköpfen. Die enge Schnabeltülle scheint gut für kleine Dosierungen geeignet, weshalb man man davon ausgehen kann, dass die Epichysis für teure Flüssigkeiten wie Öle oder Duftstoffe verwendet wurden. Wahrscheinlich sind diese Kannen im Zusammenhang mit dem Grabkult und den Begräbnisritualen der unteritalischen Griechen zu sehen.