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Auktion: Antiquitäten

17. Juni 2015, 15:00 Uhr

0813

Zunftgefäß der Wagner mit Plaketten von Peter Flötner

Nürnberg, um 1600
Zinn, gegossen, graviert; runder Fuß mit drei plastischen Maskarons, mehrfach abgesetzter Stand, gebauchte Kuppa, die Wandung umlaufend ein breites und ein schmales Relieffries mit sich wiederholenden bacchantischen, erotischen Szenen, die Wandung und den Deckel umlaufend die eingravierten Namen von Zunftmeistern der Wagner von 1602 bis 1690; hochgewölbter Deckel mit einem gravierten Wagen und einem Rad, umlaufende Flötner-Plaketten, hoher Knauf mit liegendem Rad als Bekrönung
H. 52 cm; Dm. 21 cm

Provenienz

Sammlung Dr. Albert Figdor, Wien; Auktion Artaria & Co. Glückselig, Wien/Paul Cassirer, Berlin, 1930; Wiener Privatbesitz

Literatur

Otto von Falke (Hg.), Die Sammlung Dr. Albert Figdor, Bd. 1, Versteigerungskatalog, 11.-13. Juni 1930, Wien 1930, Tafel LIX, Nr. 298; vgl. Ingrid Weber, Deutsche, Niederländische und Französische Renaissance Plaketten, München 1975, Bd. II, Abb. 65,2 (Plakette mit Satyr und Blasebalg); vgl. Entwürfe für Pokale von Peter Flötner, in: Bibliothèque Nationale Paris, Kupferstichkabinett Dresden, Herzog Anton Ulrich Museum Braunschweig

Schätzpreis: € 10.000 - 20.000
Auktion ist beendet.

Peter Flötner zählt zu den bedeutendsten Nürnberger Künstlern und Entwerfern der Generation nach Dürer. Seine Aufträge bezog er vor allem aus dem reichen und mächtigen Nürnberger Patriziat. Seine oft eigenwilligen Interpretationen antiker Vorbilder, Sinnlichkeit und auch Komik zeichnen seine zahlreichen Werke aus. Flötner gilt als Universaltalent: Er soll um die 100 Holzschnitte gefertigt, Entwürfe für Goldschmiedearbeiten kreiert, zahlreiche Plaketten gegossen und auch Innenausstattungen von Wohn- und Festräumen entworfen haben. (Peter Flötner. Renaissance in Nürnberg, Ausstellung, Albrecht-Dürer-Haus Nürnberg)