0957
Eugen Jettel
(Johnsdorf 1845 - 1901 Lussingrande)
„Schafherde in der Normandie“
1888
Öl auf Leinwand
79,5 × 117,5 cm
Signiert und datiert rechts unten: Eugène Jettel paris. (18)88.
Rückseitig Etikett der Kunsthandlung Assindia, Essen
Provenienz
Dorotheum Wien, 533. KA, 13.9.1956, Nr. 78, Abb. Taf. 32; Kunsthandel Assindia, Essen; Privatsammlung, Deutschland
Literatur
Heinrich Fuchs, Eugen Jettel, Wien 1975, S. 177, WV-Nr. 326 (Abb.), SW-Abb. 56
Schätzpreis: € 10.000 - 20.000
Meistbot: € 13.000
Auktion ist beendet.
Eugen Jettel war einer der ersten österreichischen Landschaftsmaler, der nach Paris übersiedelte, wo er zwei Jahrzehnte verblieb. Verschiedene Strömungen fließen in sein Werk ein - die Wiener Schule des sogenannten Stimmungsimpressionismus, die Schule von Barbizon, die holländische Landschafstmalerei, wobei Jettel sehr früh und erfolgreich seine Linie fand und nur in subtilen Schritten veränderte.
Einen besonderen Reiz übten die weiten Ebenen der Normandie und Hollands auf ihn aus, wo die tiefen Horizonte und betonten Horizontalen seinem ruhigen Gemüt und seinem Sinn für Harmonie enstprachen. Natur wird damit gleichsam zu einem Spiegel der Seele ohne ins Sentimentale und Symbolistische abzugleiten. Die alltäglichen ländlichen Szenerien verschleiern nicht den Blick auf die feinen malerischen Nuancen, wie sich Landschaft aus kurzen, schnellen Pinselstrichen in überlappenden Farbtönen aufbaut. Ganz kann man sich auf die malerische Verarbeitung atmosphärischer Phänomene konzentrieren, wie Wolken den Himmel durchziehen, wie der Wind die Bäume zerzaust oder der karge Boden mit dem Sand der Dünen kämpft. (MHH)