0824
Girolamo Mirola zugeschrieben
(Bologna? 1530/35 - 1570 Parma)
„Die drei Marien am Grabe“
wohl 1550/60er Jahre
Öl auf Holz
48,5 × 39 cm
Rückseitig Reste eines handschriftlichen Etiketts: 4 / Parmeggia...
Provenienz
vom Vater des derzeitigen Besitzers erworben (als Antoine Caron), seither österreichischer Privatbesitz
Wir danken Prof. Pierluigi Carofano für seinen Vorschlag zur Zuschreibung des Gemäldes an Girolamo Mirola (anhand von professionellen Fotos)./ We are grateful to Prof. Pierluigi Carofano for proposing the attribution of the present painting to Girolamo Mirola (on the basis of professional photographs).
Schätzpreis: € 10.000 - 20.000
Auktion ist beendet.
Girolamo Mirola, von Vasari „Miruolo“ genannt, war zunächst in seiner Heimatstadt Bologna tätig, bevor er um 1556 nach Parma ging. Dort wurde er später von Ottavio Farnese mit der Ausstattungen des 'Palazzo del Giardino' beauftragt. Er schuf gemeinsam mit seinem aus Parma stammenden Kollegen Jacopo Zanguidi, genannt Bertoia, (1544-1573) die Fresken im 'Sala di Orfeo' und im 'Sala di Bacio'. Zu den wenigen heute bekannten Tafelbildern des Künstlers zählen „Die Intervention der Sabiner in den Krieg zwischen Rom und Sabinern“ (Öl auf Leinwand, 264 x 359 cm.; Museo di Capodimonte, Neapel) und eine „Madonna mit Kind, Johannes dem Täufer und der Hl. Katherina“ (Christie's New York, 9. Juni 2010, lot 220).
In Girolamo Mirolas Gemälden wird der Einfluss Parmigianinos (1503-1540), einem der Urväter des Italienischen Maniersimus, spürbar. Auf ihn verweist auch die auf einem handschriftlichen Etikett überlieferte alte Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes. Es ist des Weiteren eine große stilistische Nähe zu den ebenfalls Emilianischen Meistern Pellegrino Tibaldi (1527-1596) und Niccolò dell'Abbate (1509/12-1571) zu erkennen. Zweiterer ist einer der Mitbegründer der sogenannten 'Schule von Fontainebleau', welche den Italienischen Manierismus nach Frankreich brachte.