0872
Albrecht Dürer
(Nürnberg 1471 - 1528 Nürnberg)
„Die Anbetung der Könige“
um 1503
Holzschnitt; ungerahmt, im Passepartout
30,0 × 20,8 cm (Darstellung); 32,4 × 23,0 cm (Blattmaß)
Wasserzeichen: Blume mit Dreieck (M. 127)
In der Platte signiert rechts unten auf einem Stein: A D in Monogramm
Bezeichnet rechts unten: Biiii.
Provenienz
deutsche Privatsammlung
Literatur
Bartsch 87; Meder 199/II (von III/f); Schoch-Mende-Scherbaum 177
Blatt 12 der Folge >Das Marienleben<
Lateinische Textausgabe von 1511
Ausgezeichneter, kontrastreicher Abzug in gleichmäßig tiefschwarzer Druckqualität.
Rings mit ca. 1 cm Papierrand. Unten rechts noch mit der voll sichtbaren Kustode.
Schätzpreis: € 7.000 - 12.000
Auktion ist beendet.
1511 veröffentlichte Albrecht Dürer "Das Marienleben", eine Serie von 20 Holzschnitten, die zwischen 1502 und 1510 entstanden und mit Texten des Mönches Chelidonius ergänzt wurde. Das "Marienleben" gehört zu den meist verkauften Werken Dürers und wurde in späterer Zeit noch mehrfach nachgedruckt.
Das Blatt mit der Anbetung wird um 1503 noch vor der zweiten Italienreise Dürers datiert. Er folgte dabei dem Bericht des Matthäus Evangelium (Mt 2,1-12), wo die Könige aus dem Morgenland beschrieben sind. Bemerkenswert ist die kompositorische Lösung, wo es Dürer überzeugend gelingt, die Figuren harmonisch in die Architektur einzufügen und jedes Motiv in natürlicher Abfolge in das andere übergehen zu lassen. Der Künstler verlegte den Ort bezeichnenderweise in eine Burgruine und folgt damit der Tradition einer zeitgenössischen Orientalisierung. Dafür sprechen auch die genaue Beschreibung der Könige und ihrer Begleiter mit Turbanen und phrygischen Mützen. (MHH)