Auktionshaus

Auktion: Alte Meister

27. November 2014, 15:00 Uhr

0851

Francesco de Mura

(Neapel 1696 - 1782 Neapel)

„Heiliger Didakus (San Diego de Alcalá)“
Öl auf Leinwand; ungerahmt
100,5 × 74,5 cm
Rückseitig bezeichnet: Orga/ di Francesco di Muro / del Pri(nci)pe di Scilla / No. 85

Provenienz

ehemals Sammlung Guglielmo Ruffos, Principe di Scilla e Duca di Guardialombarda (vgl. Inventar 27. März 1747)

Literatur

vgl. M. A. Pavone, Caratteri del collezionismo die Ruffo, in Percorsi d'arte. Dal collezionismo die Ruffo all'evoluzione pittorica di Mino Delle Site, exhibition catalogue, grafite edizioni, Salerno, 2004, S. 43

Wir danken Prof. Riccardo Lattuada für seine Hilfe bei der Katalogisierung dieses Gemäldes und seine Hinweise zur Provenienz (anhand professioneller Fotos)./ We are grateful to Prof. Riccardo Lattuada fo his help in cataloguing this painting and his reference to the provenance (on the basis of professional photos).

Schätzpreis: € 7.000 - 12.000
Ergebnis: € 11.520 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Die alte Beschriftung auf der Originalleinwand ("in prima tela") verweist direkt auf die Entstehung und altehrwürdige Provenienz des vorliegenden Gemäldes. So bezeichnet die Inschrift durch die Verwendung des Wortes "Orga" den unmittelbaren Entstehungsort des Werkes. Wohl abgeleitet vom Griechischen "ergon/ erga" (= Werk, Werke), ist das Wort als neapolitanisch (süditalienisches) Dialektwort bekannt. Gemäß der Maße ("palmi 4 e 3") und der Darstellung ("S. Diego") ist das Werk direkt mit einem Gemälde im 1747 erstellten Inventar der Sammlung Guglielmo Ruffos, Principe di Scilla e Duca di Guardialombarda, identifizierbar. Der aus altem neapolitanischen Adelsgeschlecht stammende Guglielmo Ruffo ließ sich selbst von Francesco de Mura porträtieren und gilt als Förderer und Bewunderer des Künstlers. Vorliegendes Gemälde stimmt im Inventar mit einem der 15 Heiligendarstellung Francesco de Muras im Besitz der Sammlung überein: "Quindici quadri originali di Francesco di Muro con la cornice nera a tre ordini d'oro di palmi 4 e 3, delli quali uno rappresenta S. Michele Arcangelo, l'altro l'Angelo custode, l'altro San Gennaro, l'altro S. Nicola di Bari, , l'altro S. Gregorio Taumaturgo, [..., etc.], l'altro S. Diego, e l'altro S. Antonio di Padova". (cf. M. A. Pavone, Caratteri del collezionismo die Ruffo, in Percorsi d'arte. Dal collezionismo die Ruffo all'evoluzione pittorica di Mino Delle Site, exhibition catalogue, grafite edizioni, Salerno, 2004, p. 43).
Prof. Riccardo Lattuada hebt hervor, dass es sich bei dem Gemälde um ein bedeutendes Frühwerk Francesco de Muras handelt. Es ist ganz im Stile, der Technik und auch der hervorragenden Qualität seines Meisters, Francesco Solimena (1657-1747), ausgeführt.