Auktionshaus

Auktion: Alte Meister

24. Juni 2014, 18:00 Uhr

0427

Gasparo Diziani

(Belluno 1689 - 1767 Venedig)

„Hl. Joseph und Johannes der Täufer“
um 1740/50
Öl auf Leinwand
97 × 54 cm

Provenienz

Europäische Privatsammlung

Wir danken Prof. Bernard Aikema, Venedig, für die Mitteilung, dass es sich seiner Meinung nach bei vorliegendem Gemälde um ein eigenhändiges Werk von Gaspare Diziani handelt und seiner Hilfe bei der Erstellung des Katalogtextes (anhand professioneller Fotos). / We are grateful to Prof. Bernard Aikema, Venice, for providing his opinion that the present painting is a work by Gaspare Diziani and for his help preparing this catalogue entry (on the basis of professional photographs).

Schätzpreis: € 8.000 - 15.000
Auktion ist beendet.

Das vorliegende Gemälde ist ein exzellentes Beispiel für das Schaffen des venezianischen Malers Gaspare Diziani (1689-1767). Geboren in Belluno, einer Stadt nördlich von Venedig, wurde Diziani vor allem von seinem berühmten Stadtgenossen Sebastiano Ricci, dem Erneuerer der venezianischen Malerei, beeinflusst. Von diesem hatte er seine Vorliebe für helle Farben und die freie, brillante Malweise übernommen. In den Jahren 1730 bis 1760, der Blüte der dekorativen Venezianischen Malerei im 18. Jahrhundert, gilt Gaspare Diziani, neben Giambattista Tiepolo, als einer der produktivsten und begehrtesten Künstlern dieses Genres; sowohl als Maler als auch als Zeichner.

Das vorliegende Gemälde zeigt die beiden beliebten Heiligen Joseph und Johannes der Täufer einander gegenübergestellt vor einer Steinbank. Den Hintergrund bildet eine summarisch angedeutete Landschaft. Göttliches Licht bricht, begleitet von zwei Engelsköpfen, durch die Wolken und erleuchtet den Heiligen Johannes. Angesichts der bescheidenen Größe diente das Gemälde sicherlich als Altarbild in einer Privatkapelle, vermutlich in einem Palast oder einer Villa des venezianischen Adels. Leider sind keine dokumentarischen Quellen überliefert, welche diese Vermutung bestätigen könnten. Hinsichtlich der Datierung scheint das Gemälde aus der produktivsten und reifsten Periode des Künstlers, um 1740 oder kurz danach, zu stammen.