0146
Max Weiler*
(Absam bei Hall i. Tirol 1910 - 2001 Wien)
„Windblumen“
1988
Eitempera auf Leinwand
95 × 65 cm
Signiert und datiert links unten: Weiler 88
Betitelt rückseitig auf Keilrahmen: Windblumen
Provenienz
österreichische Privatsammlung
Literatur
Galerie Würthle (Hg.), Weiler. Landschaft der Farbe, Wien 1988, Abb. O. S.
Schätzpreis: € 40.000 - 80.000
Ergebnis: € 105.300 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.
Max Weiler ist der große Doyen der Landschaftsmalerei der österreichischen Kunst nach 1945. Sein malerisches Schaffen vereint Abstraktion und Natur in gleichem Maß. Man könnte von abstrakten Landschaften sprechen, Kunst parallel zur Natur. Ihm geht es weniger um eine topografische Deskription der Wirklichkeit, sondern um schöpferische Freiheit, die Natur inhaliert hat und vergeistigt auf der Leinwand aushaucht. Tanzend schweben die gemalten Farbflecken im Raum. Mikro- und Makrokosmos sind miteinander verwoben. Informelle Pinselstriche formieren sich zu sinnlichen Metaphern der Natur und wehen im dynamischen Kosmos des Bildgefüges, wie etwa im Gemälde Windblumen. Weilers Spätwerk aus den 1980er-Jahren zeichnet sich durchwegs als Fest der Farben aus, als koloristisches Orchester, während die elementaren Werkphasen davor, wie vor allem "Wie eine Landschaft", vermehrt im Erdigen ausgefallen ist: ein seelisches Durchatmen des Landschaftsmalers. (Florian Steininger)