Auktionshaus

Jahresrückblick im Kinsky

22.12.2021 / Top-Lose 2021

Jan van Kessel der Ältere
Signatur van Kessels, gebildet aus Tieren, 1650er Jahre

€ 128.000

Alte Meister

In der Weihnachtsauktion waren die Alten Meister erfolgreich. Einerseits erzielte ein Gemälde von Sebastian Vrancx 422.500 Euro; weiter konnte der Italiener Neri di Bicci aus dem 15. Jahrhundert um 64.000 Euro den Besitzer wechseln. Schließlich ging ein kleines Gemälde von Jan van Kessel dem Älteren um 122.000 Euro an ein Museum.

Neri Di Bicci
Madonna mit Kind und zwei Engeln

€ 64.000

Sebastian Vrancx zugeschrieben 
Winter-Karneval mit Eisläufern vor der Kipdorppoort Bastion in Antwerpen, um 1620

€ 422.500

Carl Spitzweg
"Erfahrungen eines älteren Mannes" (vier Rundmedaillons), 1837

€ 115.500

Gemälde des 19. Jahrhunderts

Bei den Gemälden des 19. Jahrhunderts waren die wiederentdeckten – und vom Auktionshaus restaurierten - Miniaturen von Carl Spitzweg eine große Rarität, die 115.500 Euro einbrachten.  Eine „Eberfamilie“ von Friedrich Gauermann in der Sommerauktion brachte 72.000 Euro ein.

Friedrich Gauermann
Eberfamilie, 1856
Öl auf Leinwand
97 x 84 cm

€ 72.000

Anton Kothgasser
Ranftbecher "Karlsbad"
€ 26.000

Antiquitäten

Der Star der Antiquitätenauktionen war heuer fraglos der Altar des Schwarzaer Meisters aus 1479, der sensationelle 640.000 Euro einbrachte. Spitzenpreise konnten auch für Gläser von Alois Kothgasser erzielt werden: Ein Ranftbecher „Karlsbad“ stieg auf 26.000 Euro.

Fürst von Schwarzburg-Rudolstadt Altar des "Schwarzaer Meisters"
Saalfelder Schule, 1479
377 x 143 x 24 cm
€ 640.000

Josef Hoffmann
Uhr

€ 115.500

Jugendstil & Design

Die Sparte Jugendstil konnte eine äußerst seltene Uhr von Josef Hoffmann um 115.500 verkaufen, die in einer Verlassenschaft entdeckt wurde.

Carl Moll
Aus dem Wiener Prater, 1929
Öl auf Leinwand
70 x 60 cm

€ 134.500

Klassischen Moderne 

Bei der traditionell starken Klassischen Moderne konnten wiederum Gemälde von Alfons Walde punkten. Seine „Kirchenstiege“ brachte 490.000 Euro ein. Der Kärtner Maler Werner Berg erfreut sich steigender Preise, so fiel für seine „Keusche im Winter“ der Hammer erst bei 160.000 Euro. Und auch ein wunderbares Park-Bild von Carl Moll konnte für starke 134.500 versteigert werden. Schließlich ist die Grazerin Norbertine Bresslern-Roth zu nennen, deren „Afrikanische Stadt“ für 150.000 den Besitzer wechselte.

Werner Berg*
Keusche im Winter, 1974
Öl auf Leinwand
40,5 x 100,5 cm

€ 160.000

Alfons Walde* 
Kirchenstiege, um 1922
Öltempera auf Karton
70 x 75,5 cm

€ 636.000

Norbertine Bresslern-Roth*
Afrikanische Stadt, 1928
Öl auf Leinwand
140 x 140 cm

€ 197.000

Ernst Fuchs* 
Cinderella I, 1988-1998
Öl auf Leinwand; gerahmt
180 x 109 cm

€ 158.000

Zeitgenössische Kunst

Phänomenale Ergebnisse erzielte die Sparte der Zeitgenössischen Kunst. Das absolute Toplos war ein unbetiteltes Gemälde von Martha Jungwirth, das bei der Weihnachtsauktion seinen bisherigen (ebenfalls im Kinsky 2020 erzielten) Rekordwert fast verdoppeln konnte und mit 197.000 Euro Geschichte schrieb. Ein sehr hohes Ergebnis mit 158.000 Euro brachte eine attraktive „Cinderella“ von Malerfürsten Ernst Fuchs ein. Auch Rudolf Polanszky war wieder für einen Top-Preis gut: Ein großformatiges, unbetiteltes Werk aus 2003 brachte es auf 79.500 Euro und ist damit das zweitteuerste versteigerte Gemälde dieses Künstlers. Ein buntes Schüttbild von Hermann Nitsch aus 2020 übertraf seinen oberen Schätzpreis und wurde um 108.000 Euro zugeschlagen, während „Orpheus und Eurydike“ des beliebten, 2021 verstorbenen Künstlers Arik Brauer auf 91.000 Euro kam. (Alexandra Markl)

Rudolf Polanszky* 
o.T., 2003
Mischtechnik auf Leinwand; ungerahmt
222,5 x 157 cm

€ 79.500

Hermann Nitsch* 
Schüttbild, 2020
Acryl auf Leinwand; ungerahmt
200 x 150 cm

€ 108.000

Martha Jungwirth* 
o.T., 2011
Öl auf Leinwand; gerahmt
130 x 95 cm

€ 197.000