Auktionshaus

Highlights aus der Frühlingsauktion

20.04.2023 / Klassische Moderne und Zeitgenössische Kunst im Auktionshaus im Kinsky am 18. und 19. April 2023

Highlights aus der Frühlingsauktion für Klassische Moderne und Zeitgenössische Kunst im Auktionshaus im Kinsky am 18. und 19. April 2023

Sehr stark startete die Auktion mit Werken der Klassischen Moderne. Über dem Schätzpreis wurde ein „Sträußchen“ von Rudolf Wacker um € 128.000 verkauft. Ein wunderbares Motiv von Carl Moll erregte ebenfalls viel Interesse; der „Waldweg bei Kreuzberg an der Rax“ wurde um € 115.500 zugeschlagen. Ein Top-Ergebnis erzielte auch die Aktzeichnung „Stehendes Liebespaar (Studie für Adam und Eva“) von Gustav Klimt mit € 96.000.

Die Auktion für Zeitgenössische Kunst am 19. April brachte den erwarteten großen Erfolg für Maria Lassnigs frühen „Heller Körper“ mit  262.500. Viel Interesse gab es auch für ein großformatiges rotes Schüttbild Hermann Nitschs, das 145.000 einbrachte. Ein „Venetian Head“ von Kiki Kogelnik, deren beeindruckende Einzelpräsentation gerade im Bank Austria Kunstforum läuft, erzielte € 41.000.

Der Umsatz beider Auktionstage belief sich auf 4 Millionen inklusive Gebühren und Nachverkauf. 

Um € 128.000 fand Rudolf Wackers „Sträußchen“ nach einem Bietergefecht einen neuen Besitzer. Die Symbolik der verwelkenden Blumen verweist auf Wackers Schicksalsjahr 1938, als bei dem Meister der neuen Sachlichkeit Hausdurchsuchungen und Verhöre durch die Gestapo stattfanden.

Ein wunderbares Motiv des 82-jährigen Malers Carl Moll erregte ebenfalls viel Interesse; der „Waldweg bei Kreuzberg and der Rax“ von 1943 wurde um € 115.500 zugeschlagen. Die Pleinairmalerei schuf er in der Nähe seines Alterswohnsitzes, dem ehemaligen Sommerhaus von Alma Mahler in Breitenstein an der Rax.

Die Aktzeichnung „Stehendes Liebespaar (Studie für Adam und Eva“) von Gustav Klimt war einem Bieter € 96.000 wert. 1917, ein Jahr vor seinem Tod, schuf der Secessionist diese Studie für sein unvollendet gebliebenes Gemälde „Adam und Eva“, das zur Sammlung des Museums Belvedere in Wien gehört.

Das Frühwerk „Heller Körper“ von 1957 der international arrivierten Maria Lassnig kann als Vorläufer ihrer Körpergefühls-Bilder verstanden werden, in denen sie ihre inneren Spannungsverhältnisse darstellte. Die Arbeit erregte großes Interesse und wurde schließlich um 262.500 zugeschlagen.

Die Pop-Art Künstlerin Kiki Kogelnik erreicht auch durch ihre aktuelle Einzelpräsentation im Bank Austria Kunstforum endlich die verdiente Beachtung. Die bunten Köpfe der Serie Venetian Heads werden oft als Selbstbildnis gesehen, sind aber auch als Darstellungen des menschlichen Daseins zu sehen. Der abgebildete Kopf erreichte nach einem Bietergefecht ein Ergebnis von € 41.000.

Schließlich kletterte ein 2013 entstandenes großformatiges rotes Schüttbild des im letzten Jahr verstorbenen Aktionisten Hermann Nitsch auf 145.000. Diese Bilder sind ein unverkennbares, wesentliches Teil seines Oeuvres und erfreuen sich am Markt großer Nachfrage.

(Alexandra Markl)