Michael Mayr (1796–1870): Sammlung eines bedeutenden Theatermalers kommt im Kinsky zur Auktion
Ein Meister der Theatermalerei des 19. Jahrhunderts.
Michael Mayr, 1796 in Wien geboren, zählt zu den herausragenden Theatermalern und Dekorateuren der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Er wurde insbesondere durch seine Arbeit am „Theater in der Leopoldstadt“ (1831–1846) bekannt, wo er unter anderem für Ferdinand Raimund tätig war und Feste von Johann Strauss Vater ausstattete. Auch an renommierten Bühnen wie dem kaiserlichen Hoftheater sowie in Eisenstadt, Olmütz und Wiener Neustadt prägte er die Bühnenästhetik seiner Zeit.
Vom Künstler zum Sammler – eine einzigartige Sammlung entsteht.
Zeit seines Lebens sammelte Mayr Zeichnungen, Bühnenentwürfe, Musikalien, Aquarelle und Druckgrafiken. Besonders wertvoll sind die von ihm erworbenen Blätter seiner Kollegen und Vorgänger, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreichen. So entstand eine außergewöhnliche Sammlung, die nicht nur Mayrs Leidenschaft widerspiegelt, sondern auch ein bedeutendes Zeugnis der Theater- und Kunstgeschichte darstellt.
Von Eisenstadt bis New York – die wechselvolle Geschichte der Sammlung
Nach Mayrs Tod ging die Sammlung über mehrere Generationen hinweg innerhalb der Familie Fajt, bis Teile davon im 20. Jahrhundert in die USA gelangten. Der gebürtige Ödenburger Hans Scholz, Cellist und passionierter Sammler, brachte zahlreiche Blätter in die Morgan Library & Museum in New York. Ein weiterer Teil verblieb in Österreich und wurde durch den Restaurator Fritz Weninger bewahrt.
Die Sammlung von Michael Mayr im Kinsky
Nun gelangt ein bedeutender Teil dieser faszinierenden Sammlung zur Auktion. Die rund 350 Blätter, darunter Architekturskizzen, Dekorationsstudien und Bühnenentwürfe, geben einzigartige Einblicke in die Kunstfertigkeit und Bühnengestaltung des 18. und 19. Jahrhunderts.
Die Werke zeugen nicht nur von der Virtuosität Michael Mayrs, sondern auch vom Schaffen zahlreicher bekannter und heute fast vergessener Bühnenmaler wie Giuseppe Galli Bibiena, Bernardo Bellotto, Antonio de Pian, Josef Platzer und Matthias Josef Gail.
Kunsthistorische Bedeutung und einmalige Gelegenheit
Die Sammlung Michael Mayr wurde bereits 1984 durch das Niederösterreichische Landesmuseum in einer großen Ausstellung gewürdigt. Heute haben Sammler:innen die seltene Gelegenheit, diese Blätter zu erwerben und damit ein Stück Theater- und Kulturgeschichte in Händen zu halten.
Die Auktion bei im Kinsky bietet die Möglichkeit, bedeutende Werke aus der „Sammlung des Theatermalers Michael Mayr (1796–1870)” zu entdecken und zu ersteigern – ein Ereignis von besonderer Relevanz, sowohl kunsthistorisch als auch sammlerisch.
Auktion: 22. Oktober ab 17:30 Uhr
Besichtigung ab 15. Oktober, Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa 10-17 Uhr
Fotocredits
Cover: Die Sammlung des Theatermalers Michael Mayr (1796–1870). Architekturund
Theaterblätter, Ausstellungs-Katalog 15. Mai bis 8. Juli 1984, Niederösterreichisches
Landesmuseum Wien I., Herrengasse 9; Katalog des Niederösterreichischen
Landesmuseums, Neue Folge Nr. 148, Wien 1984
Josef Schwemminger, Porträt Michael Mayrs, 1833, Öl auf Leinwand,
61 x 47 cm, Burgenländisches Landesmuseum (Inv.-Nr. KS
757), aus: NÖLM 1984, S. 3, Abb. 1, Kat.-Nr. 1
