Auktionshaus

Auktion: Klassische Moderne

22. Juni 2023, 14:00 Uhr

4021

Alfons Walde*

(Oberndorf 1891 - 1958 Kitzbühel)

„Kitzbühel im Winter“
1930
Öl auf Karton; gerahmt
43 x 58 cm
Signiert links unten: A. Walde
Rückseitig originales Künstleretikett mit eigenhändiger Bezeichnung: "Kitzbühel" / A. Walde / 1930

Provenienz

Privatbesitz, Kitzbühel, direkt vom Künstler erworben;
österreichischer Privatbesitz

Das Bild ist im Werksarchiv von Alfons Walde unter der Nummer D-LA-507 registriert.

Gutachten von Dr. Gert Ammann, 9. Mai 2021, liegt bei.

Schätzpreis: € 250.000 - 450.000

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"(...) Das Gemälde wurde mit einem neu gefertigten "Walde-Rahmen" versehen, wobei das obere Bildfeld um ca. 5 cm abgedeckt wurde. Der originale Rahmen mit der von Walde konzipierten Hohlkehle und dem bronzefarbigen Anstrich liegt dem Gemälde bei.
Kitzbühel ist von Norden gegen Süden gesehen. Die mittelalterliche Stadt mit den dicht aneinander gebauten Häusern wird von drei Kirchen akzentuiert. Links erhebt sich der Turm der Frauenkirche, in der Mitte das mächtige spätgotische Langhaus der Stadtpfarrkirche zum hl. Andreas mit dem schmalen Turm und dem barocken Aufsatz und rechts im Mittelgrund der schlanke Turm mit Spitzhelm der gotischen Katharinenkirche. Links dieser Kirche erkennt man das Kegeldach des Pfleghofs und rechts vorne im Schatten das Widum.
Besonders reizvoll ist die Gegenüberstellung der schattigen Partie im Vorder- und Mittelgrund und dem hellen Panorama der Südberge. Die Bergkulisse mit den das gleißende Sonnenlicht reflektierenden Schneehängen und den differenzierten dunklen und hellen Partien der Wald- und Schattenbereiche lässt diesen Naturprospekt zu einer optisch strahlenden Kulisse gegenüber der im Schatten liegenden Stadt werden. Zu vergleichen ist diese Naturansicht mit dem Gemälde "Kitzbühel im Winter" aus den Jahren um 1927/28 im Museum Kitzbühel - Sammlung Alfons Walde (...).
Alfons Walde hat seine Heimatstadt Kitzbühel in vielen Variationen und zu wechselnden Jahreszeiten "porträtiert". Stets wird die Charakteristik des mittelalterlichen Häusergefüges verdeutlicht und in ein atmosphärisch reiches Spannungsfeld zur umliegenden Bergkulisse gesetzt. Das repräsentative Blickfeld reicht meist von Norden nach Süden.
Das vorliegende Gemälde ist aufgrund der Komposition, Farbwahl, Malweise, Signatur und des Etiketts mit dem eigenhändig geschriebenen Titel, der Datierung und Signatur sowie im Vergleich mit originalen Motiven des Künstlers im Kunsthandel bzw. in Privatbesitz ein eigenhändig vom Kitzbüheler Maler Alfons Walde (1891-1958) geschaffenes Werk aus dem Jahre 1930. (...)
(Auszug aus dem Gutachten von Gert Ammann, Völs, 09.05.2021)