Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

28. November 2013, 18:00 Uhr

0160

Lazar Krestin

(Kowno in Litauen 1868 - 1938 Wien)

„Jemenitischer Toraschreiber“
1910
Öl auf Leinwand
100 × 100 cm
Signiert und datiert rechts unten: L Krestin / Jerusalem 1910
Rückseitig Etikett mit Bezeichnung

Provenienz

Privatbesitz, Österreich

Schätzpreis: € 15.000 - 30.000
Ergebnis: € 42.240 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Der jüdische Künstler Lazar Krestin wurde in Litauen geboren, wo er in Wilna seine erste künstlerische Ausbildung in einer Zeichenschule erhielt. Danach besuchte er die Akademien in Wien und München. Reisen führten ihn nach Odessa und später nach Palästina, wo er längere Zeit lebte. Zu seinen bevorzugten Bildmotiven zählen Porträts jüdischer Persönlichkeiten und Genreszenen aus dem jüdischen Alltagsleben.

Vorliegendes Gemälde zeigt einen jüdischen Toraschreiber (Sofer). Dieser Beruf ist innerhalb des Judentums äußerst angesehen und erfordert eine langjährige Ausbildung. Die biblischen Texte werden mit einer Vogelfeder und Tinte, die vom Gelehrten meist selbst hergestellt werden, auf Pergament geschrieben.

Krestins Schreiber trägt ein langes, gestreiftes Gewand und eine rote Kopfbedeckung. Er sitzt in seiner Studierstube auf einem Diwan und schreibt konzentriert auf einem Streifen Pergament, welcher auf seinem angewinkelten rechten Knie liegt. Gekonnt arrangiert der Künstler Wasserpfeife und bereits beschriebene Rollen auf einem Kästchen in der linken Bildhälfte. Im Bild herrschen helle freundliche Farben vor, die neben dem pittoresken Motiv dazu beitragen, dass das Werk große Harmonie und Ruhe ausstrahlt. (MS)