Auktionshaus

Auktion: Antiquitäten

27. November 2013, 17:00 Uhr

0227

Isaak Ebhert zugeschrieben

„Kruzifixuhr (Figurenuhr "Kreuzigung")“
Oberösterreich/Steyr, Mitte 17. Jahrhundert
Sockel und Kreuz aus ebonisiertem Obstholz; bronzene Rankenapplikationen an Sockel und Kreuz, originale Assistenzfiguren (Maria und Johannes) und Christus aus feuervergoldeter Bronze, versilbertes Vanitassymbol (Gebeine und Totenschädel), bronzene Kugelfüße; im Sockel verborgenes Messingwerk mit Spindelgang, es treibt über eine im Kreuz verborgene lange Welle den drehbaren Ziffernring mit arabischen Ziffern auf der kugelförmigen Bekrönung (Weltkugel), fixer Stundenzeiger mit Sterndekor; außenliegendes Schlossscheibenschlagwerk, Wecker ausgebaut; Schlüssel; überholter Zustand, geh- und schlagfähig, ohne Gewähr
H. 41 cm

Provenienz

Wiener Privatsammlung

Literatur

Vergleiche: Klaus Maurice, Die deutsche Räderuhr, Bd. II, München 1976, Nr. 415

Schätzpreis: € 6.000 - 12.000
Ergebnis: € 9.600 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Bei den so genannten "Figurenuhren" wird die Zeitindikation in spielerischer Weise mit aufwändig gestalteten Gehäusen mit Kleinplastiken aus Metall umschrieben. Im 17. Jahrhundert besonders beliebt waren verschiedene Tiere, Fahrzeuge und auch Kreuzigungsgruppen die das Gehäuse für die im Inneren verborgenen Uhren zierten oder gar vollständig bildeten. Im Gegensatz zur geläufigen Tischuhr, wurde das Gehäuse fast ausschließlich von Goldschmieden oder Rotgießern gefertigt. Die meist unauffällig und klein gestalteten Uhren waren dem Gehäuse eindeutig untergeordnet.
In Österreich gilt Isaak Ebhert (Eberhard oder Ebhart) aus Steyr als einer der bekanntesten Hersteller von Kruzifixuhren in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts.
Siehe dazu: Klaus Maurice, Die deutsche Räderuhr, Bd. I, München 1976, S. 111-126; Jürgen Abeler, Meister der Uhrmacherkunst, Düsseldorf 1977, S. 154