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Bertold Löffler
(1874 Rosenthal, Böhmen - 1960 Wien)
Putto mit zwei Füllhörnern
Entwurf: 1910, Ausführung: Vereinigte Wiener und Gmundner Keramik, 1912-19
Keramik, heller Scherben, weiss glasiert, vielfarbige Glasurmalerei, Sockel grün glasiert mit schwarzem Rand; unterhalb und seitlich am Sockel gemarkt Firmenmarken, unterhalb gemarkt Modellnummer 156; seitlich am Sockel fachgerechte kleine Restaurierungen;
H. 49 cm

Provenienz: Wiener Privatbesitz.

Literatur: Neuwirth, Wiener Keramik, Braunschweig 1974, S. 81, Abb. 38, Exemplar aus der Slg. Woeckel; Katalog Jugendstilsammlung Dr. Gerhard P. Woeckel, Kassel 1968, Nr. 160, mit Abb.; Badisches Landesmuseum Karlsruhe, Jugendstil, Karlsruhe 1978, Nr. 136, S. 276 mit Abb.

Das Modell ist eine der schönsten und zugleich seltensten Keramikfiguren des Wiener Jugendstils. Es wurde erstmals 1910 von der Wiener Keramik hergestellt. Aus den Unterlagen der Wiener Werkstätte geht hervor, dass das Modell in der vorliegenden, vielfarbig bemalten Version (Wiener Werkstätte-Modell Nr. 513) 1910-11 die relativ hohe Summe von 300 Kronen kostete.

Text unterhalb der Vitrine:
Ab 1907 übernimmt die "Wiener Werkstätte" den Vertrieb der Modelle der "Wiener Keramik" und später der "Vereinigten Wiener und Gmundner Keramik", bzw. ab 1913 der "Gmundner Keramik". Michael Powolny und Berthold Löffler vervollständigen damit das Produktionsprogramm der Wiener Werkstätte. Auf erhaltenen Fotos von "Wiener Werkstätte"-Verkaufsräumen und -Ausstellungen (wie unseres von der Frühjahrsausstellung Österreichischer Kunstgewerbe im Österreichischen Museum für Kunst und Industrie, 1912) werden Schaufenster und Vitrinen von vielen Keramik-Figuren und Gefäßen dominiert. (EP/MP)