Auktionshaus

Auktion: Klassische Moderne

13. November 2012

0853

Georg Jung*

(Salzburg 1899 - 1957 Wien)

„Phryne vor dem Richter“
1947
Öl auf Leinwand
120 × 100 cm

Schätzpreis: € 25.000 - 50.000
Auktion ist beendet.

Georg Jung*
(Salzburg 1899 - 1957 Wien)
Phryne vor dem Richter, 1947
Öl auf Leinwand; 120 x 100 cm
Signiert und datiert links oben: G. Jung (19)47

NORMALBESTEUERUNG

"Meine Bilder sind also kleine Farbdramen, deren Berechtigung sich aus der Natur des farbigen Eindrucks ergibt." Georg Jung

1899 wurde Georg Jung in Salzburg geboren. Er studierte Medizin und belegte daneben Abendkurse an der Akademie für Angewandte Kunst. Als Künstler war er aber Autodidakt. Beeinflusst wurde er anfangs vor allem vom österreichischen Expressionismus, später vom Futurismus, Kubismus und der Neuen Sachlichkeit. Er leistete mit seinem Werk einen wichtigen Beitrag zur österreichischen Kunst der Zwischenkriegszeit und zählte auch nach 1945 zur Avantgarde.

Jung war von 1924 bis 1938 Mitglied des Hagenbundes und der Wiener Secession. Während des Krieges wurde ein Ausstellungsverbot über seine Kunst verhängt, da diese als „entartet“ galt, aber bereits ab 1948 waren seine Werke wieder in Gemeinschaftsausstellungen in der Wiener Secession und in der Zedlitzhalle Wien zu sehen.
Neben der Malerei war Jung vielfältig künstlerisch tätig. So beschäftigte er sich u.a. mit Möbelbau und Innenarchitektur. Zeitlebens war er auch an Literatur interessiert, er verfasste Kurzgeschichten und einen heute leider verschollenen Roman.

In unserem Gemälde schildert Jung die Geschichte von Phryne, einer berühmten griechischen Hetäre, die im 4. Jahrhundert vor Christus lebte. Phryne war für ihre Schönheit bekannt und gelangte dadurch zu großem Reichtum. Der Legende nach verglich sie ihre Schönheit mit jener der Göttin Aphrodite. Aus diesem Grund wurde sie der Gotteslästerung angeklagt und vor ein Gericht gestellt. Phryne wurde jedoch von dieser Anschuldigung freigesprochen, da sie vor den Richtern „zum Beweis“ ihre Kleider ablegte. (MS)