Auktionshaus

Auktion: Zeitgenössische Kunst

02. Oktober 2012

0178

A. R. Penck*

(Dresden 1939 - 2017 Zürich)

„Analytisches Porträt“
1991
Öl auf Leinwand
170 × 150 cm

Schätzpreis: € 30.000 - 50.000
Auktion ist beendet.

A. R. Penck*
(Dresden 1939 geb.)
Analytisches Porträt (Dani russisch), 1991
Öl auf Leinwand; 170 x 150 cm
Signiert links oben: ar.penck

Provenienz: erworben vom Künstler; Galerie Lelong, Zürich; Privatbesitz Schweiz

Literatur: Katalog Ausstellung A. R. Penck, Training mit STANDART, Galerie Lelong, Zürich, 1991, S. 18, Abb. 10; Katalog Ausstellung Chaos, Wahnsinn, Permutationen der zeitgenössischen Kunst, Kunsthalle Krems, Abb. S. 147
Ausstellungen: Galerie Lelong, Zürich, Okt.-Nov. 1991; Kunsthalle, Krems, Juli - Okt. 1996; A.R. Penck, Kraftfeld – Auseinandersetzung, Galerie Lelong Zürich, April – Mai 1997, ohne Kat.

NORMALBESTEUERUNG

A. R. Penck (Ralf Winkler) wurde 1939 in Dresden geboren. Von 1953 bis 1954 nahm er Mal- und Zeichenunterricht bei Jürgen Böttcher. Nachdem er sich ab 1956 viermal vergeblich um Aufnahme an den Kunstakademien von Dresden und Berlin beworben hatte, ernannte er sich in der Folge selbst zum Künstler. 1961 entstanden neben Bildnissen und Figurenbildern erste sogenannte Welt- und Systembilder. 1968 fand seine erste Einzelausstellung im Westen statt, anlässlich der er das Pseudonym A. R. Penck annahm (nach einem Leipziger Geologen und Eiszeitforscher namens Albrecht Friedrich Karl Penck). Ab 1969 bekam er zunehmend Probleme mit dem Staatssicherheitsdienst der DDR, Pencks Bilder wurden beschlagnahmt und seine Mitgliedschaft im Verein Bildender Künstler abgelehnt. 1971 schloss er sich der Künstlergruppe "Lücke" an. 1972 wurde er durch seine Beteiligung an der documenta 5 im Westen bekannt. 1973 arbeitete er unter dem Pseudonym "Mike Hammer" und "T.M.". Nach dem Militärdienst und der Verleihung des Willi-Grohmann-Preises 1975 durch die Akademie der Künste in West-Berlin nahmen auch die Kontrollen der Stasi zu. Ab 1977 beschlagnahmte der Zoll seine Gemälde, die er ab 1976 auch mit "Y" signierte. Bei einem Einbruch in sein Atelier wurden 1979 mehrere Arbeiten und Aufzeichnungen vernichtet. 1980 wurde er von der DDR als untragbar ausgebürgert und übersiedelte in den Westen. Er lebte zunächst in Köln. Die Goethe Stiftung in Basel verlieh ihm 1981 den Rembrandt-Preis. 1983 zog er nach London. 1985 erhielt er den Kunstpreis der Stadt Aachen, drei Jahre später wurde er als Professor für Malerei an die Kunstakademie Düsseldorf berufen.

„Strichmännchen“ und grafische Bildzeichen, die an Höhlenmalerei oder Graffiti denken lassen sind typisch für Pencks Bilder. In den 70er Jahren entstanden so seine sogenannten "Standart-Bilder". Penck umschreibt mit diesem Begriff einen künstlerischen Ansatz, der mit einfachen, archaischen Bildzeichen operiert, sodass jeder Betrachter die Bilder verstehen kann. (MS)