Auktionshaus

Auktion: Klassische Moderne

19. Juni 2012

0994

Alexander Rothaug*

(Wien 1870 - 1946 Wien)

„Pompeijanisches Bad“
Öl auf Leinwand
68 × 100 cm

Schätzpreis: € 30.000 - 60.000
Auktion ist beendet.

Alexander Rothaug*
(Wien 1870 - 1946 Wien)

Pompeijanisches Bad
Öl auf Leinwand; 68 x 100 cm
Signiert links unten: Alexander Rothaug
Verso auf Leinwand betitelt und signiert.
Provenienz: Privatbesitz, Niederösterreich

Alexander Rothaug wurde am 13. März 1870 in Wien geboren. Nach einer begonnen Bildhauerlehre studierte er ab 1885 Malerei an der Wiener Akademie unter Franz Rumpler, August Eisenmenger, Christian Griepenkerl und Leopold Carl Müller. Ab 1892 lebte er in München. Er unternahm zahlreiche Studienreisen durch Deutschland, Italien, Spanien und Dalmatien. Ab 1910 war er Mitglied des Wiener Künstlerhauses. Am 5. März 1946 starb Alexander Rothaug im Alter von 76 Jahren in Wien.
Alexander Rothaug entnahm die Themen für seine Malerei, Radierungen und Illustrationen vor allem der antiken Mythologie und der deutschen Sage. Angeregt von Franz v. Stucks Monumentalkompositionen, zeichnete sich sein Werk durch eine Tendenz zu Pathetischem und Heroischem aus. Der vielseitige Künstler schuf neben Ölgemälden auch Buchillustrationen, Theatervorhänge und Monumentalmalereien. Er entwarf Bühnenvorhänge für Theater in Frankfurt am Main, Graz, Nürnberg und Wien. Er erhielt 1913 in Wien den Drasche-Preis. Rothaugs Bilder beeindrucken durch Pathos und Dramatik, vorgetragen mit der eindringlichen Bildsprache des Jugendstils.

Wie wichtig Alexander Rothaug die Wahrnehmung der Natur, die richtige Technik und Kenntnis des Materials war, lässt sich in seinen einleitenden Worten zu seinem verfassten Traktat aus dem Jahre 1938 erkennen:
"Nachdem ich mich mein ganzes Leben mit der Kunst, speziell mit der Malerei beschäftigt habe, und jetzt, im neunundsechzigsten Lebensjahre daran gehe, das in einer Lebenszeit während der Arbeit bruchstückweise Aufgeschriebene zu ordnen, sehe ich nun, welche Masse von Beobachtungen, Erfahrungen und gesammelten Wahrheiten sich angehäuft haben. Und doch ist alles dies nach langer Arbeit Gefundene zum Schlusse einfach wie die Natur und ihre Gesetze. Hier sei es ausgesprochen, dass auch der Talentierteste nur, wenn er sein Talent ausbildet, etwas Ordentliches leisten wird." (Horst G. Ludwig, Alexander und Leopold Rothaug. Zwei Wiener Maler um 1900. München 2009, S.36) (AR)